
Die Bayer-Tochter Bluerock Therapeutics plant im ersten Halbjahr 2025 den Start einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie zur Zelltherapie Bemdaneprocel. Ziel der Studie mit rund 100 Parkinson-Patienten ist die Untersuchung der Zeitdauer, die Betroffene ohne störende Dyskinesien – motorische Störungen wie unwillkürliche Bewegungen – verbringen können, teilte Bayer am Montag mit.
Die Entscheidung zur Phase-III-Studie basiert auf positiven Ergebnissen einer Phase-I-Studie, deren Daten vor wenigen Monaten veröffentlicht wurden. In der frühen Studienphase stand die Sicherheit von Bemdaneprocel im Vordergrund. Die Patienten vertrugen die Therapie gut, und die transplantierten Zellen überlebten nicht nur, sondern zeigten nach dem Absetzen der Immunsuppression nach zwölf Monaten weiteres Wachstum. Besonders in der Hochdosis-Gruppe verbesserten sich die motorischen Störungen deutlich.
Bemdaneprocel soll den Verlust von Dopamin-produzierenden Neuronen bei Parkinson-Patienten kompensieren. Die Neuronen werden aus pluripotenten Stammzellen (PSC) gewonnen, die aus menschlichen embryonalen Stammzellen stammen, und in das Gehirn der Patienten implantiert.
Die Übernahme von Bluerock im Jahr 2019 markierte einen strategischen Schritt Bayers in die Forschung zu Gen- und Zelltherapien. Neben neurologischen Erkrankungen entwickelt Bluerock auch Therapien für kardiologische und immunologische Probleme. Parallel forscht die Bayer-Tochter AskBio, die 2020 übernommen wurde, an einer Gentherapie gegen Parkinson. Der Gentherapie-Kandidat AB-1005 erhielt von der US-Arzneimittelbehörde FDA den Fast-Track-Status, der die Marktzulassung bei dringendem medizinischem Bedarf beschleunigen kann.
Am Montag notierte die Bayer-Aktie via XETRA zwischenzeitlich um 0,32 Prozent höher bei 20,05 Euro.