Chevron übertrifft Gewinnprognosen und verstärkt Rückkäufe trotz fallender Ölpreise

Der US-Ölkonzern Chevron hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2024 einen bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von 2,51 US-Dollar erzielt und damit die Analystenschätzungen von 2,40 US-Dollar übertroffen. Trotz eines Rückgangs des EPS von 2,47 US-Dollar im Vorjahresquartal zeigt sich Chevron profitabler denn je.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 9,1 Milliarden US-Dollar, nachdem das Unternehmen im gleichen Zeitraum 9,374 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hatte. Obwohl der Umsatz über den Erwartungen von 9,074 Milliarden US-Dollar lag, verfehlte Chevron den Umsatzprognosen der Analysten nicht erheblich. Diese positive Entwicklung steht im Gegensatz zu den durchwachsenen Ergebnissen europäischer Konkurrenten wie Shell, BP und TotalEnergies, während der US-Rivale ExxonMobil ebenfalls die Erwartungen übertraf.

Trotz der seit April gesunkenen Ölpreise hält Chevron an seiner Strategie fest, Aktionäre durch großzügige Dividenden und umfangreiche Aktienrückkäufe zu belohnen. Im dritten Quartal investierte der Konzern 7,7 Milliarden US-Dollar in Dividenden und Rückkäufe, obwohl der Free Cashflow nur 5,6 Milliarden US-Dollar betrug. Chevron plant, jährlich 17,5 Milliarden US-Dollar an eigene Aktien zurückzukaufen und erwägt, dafür Schulden aufzunehmen, da die Verschuldungsquote unter dem mittelfristigen Zielwert liegt.

Die Aktie von Chevron reagierte auf die positiven Quartalszahlen mit einem Kursanstieg von zeitweise 3,12 Prozent auf 153,46 US-Dollar an der NYSE. Dennoch steht das Management unter Druck, da die Aktie in diesem Jahr deutlich schlechter performt als die von Exxon, dessen Aktienkurs um rund 17 Prozent gestiegen ist. Während Chevron an seinem Jahresbeginnsniveau verharrt, stagniert Exxon und profitiert stark von den aktuellen Marktbedingungen.

Zur weiteren Stabilisierung der Finanzen verkauft Chevron derzeit zahlreiche Vermögenswerte, um bis 2028 insgesamt 15 Milliarden US-Dollar zu generieren. Diese Verkäufe sollen zudem die strukturellen Kosten um bis zu 3 Milliarden US-Dollar senken. CEO Mike Wirth betonte in einem Interview mit Bloomberg, dass neben den Asset-Verkäufen auch neue Technologien und verbesserte Abläufe zur Kostensenkung beitragen sollen, was möglicherweise zu Stellenabbau in den USA führen könnte.

Diese umfassenden Maßnahmen zeigen, dass Chevron trotz der Herausforderungen durch fallende Ölpreise und den intensiven Wettbewerb im Energiesektor entschlossen ist, seine Marktposition zu stärken und langfristig profitabel zu bleiben. Die Fähigkeit, durch strategische Investitionen und Kosteneffizienz weiterhin positive Ergebnisse zu erzielen, wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Anleger zu erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.

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