Der deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 von der globalen Unsicherheit und dem anhaltenden Ukrainekrieg profitiert. Der Umsatz des Rüstungskonzerns stieg um 17,7 Prozent auf 253,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Oberndorf im Schwarzwald mitteilte. Die Auftragseingänge legten im gleichen Zeitraum sogar um 46 Prozent zu und erreichten 277,2 Millionen Euro.
Trotz des Umsatzwachstums konnte das Betriebsergebnis (EBIT) nur leicht um 2,5 Prozent auf 33,2 Millionen Euro gesteigert werden. Grund dafür ist das wachsende Systemgeschäft, bei dem Heckler & Koch nicht nur Waffen, sondern auch ergänzende Komponenten wie Schalldämpfer und Laser-Licht-Module liefert. Diese Geschäfte sind weniger profitabel als Produkte aus eigener Fertigung und belasten die Margen des Unternehmens.
Die Nachfrage nach Handfeuerwaffen und anderen militärischen Ausrüstungen stieg insbesondere durch den Ukrainekrieg und die damit verbundenen Sicherheitsbedenken in Nato-Staaten. Zu den Hauptkunden des Unternehmens zählen die Bundeswehr sowie die Streitkräfte von Frankreich, Großbritannien, Norwegen und den baltischen Staaten. Auch in den USA, wo das Unternehmen Waffen an Privatpersonen verkauft, bleibt der Markt ein wichtiger Umsatzträger.
Heckler & Koch produziert Sturmgewehre, Maschinengewehre, Granatwerfer und Pistolen und beschäftigt weltweit rund 1.160 Mitarbeiter. Der Hauptsitz und das Stammwerk befinden sich in Oberndorf, wo über 900 Beschäftigte tätig sind. Zusätzlich betreibt der Konzern ein Pistolen-Montagewerk mit 100 Mitarbeitern in Georgia, USA, und weitere kleinere Standorte.