Klarna, das schwedische FinTech-Unternehmen und einer der Pioniere des “Buy-Now-Pay-Later”-Services, hat nach einer schwierigen Phase die Wende geschafft und erstmals seit vier Jahren wieder profitabel gewirtschaftet. Diese positive Entwicklung lässt die lang gehegten Pläne eines Börsengangs erneut in greifbare Nähe rücken.
Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Klarna einen Umsatzanstieg von 22 Prozent auf 23,5 Milliarden schwedische Kronen. Der Bruttogewinn stieg um beeindruckende 60 Prozent auf 11,7 Milliarden Kronen, doch unter dem Strich blieb das Unternehmen weiterhin in den roten Zahlen. Der erste Quartalsbericht 2024 zeigte jedoch eine Fortsetzung dieses Aufwärtstrends mit einem erneuten Umsatzwachstum von 29 Prozent und einem signifikant verbesserten Betriebsergebnis.
„Unsere Expansionsstrategie, insbesondere in den USA, zahlt sich endlich aus“, betonte Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski. Tatsächlich konnte das Unternehmen in den USA 2023 einen Bruttogewinn von 1,4 Milliarden Kronen verbuchen – ein Meilenstein in der bisherigen Firmengeschichte.
Mit einer Nutzerbasis von 150 Millionen Menschen und über 550.000 aktiven Händlern weltweit, die ein Brutto-Warenvolumen von fast 1 Billion schwedischen Kronen über die Plattform abwickeln, ist Klarna in einer starken Position. Dennoch wurde das Unternehmen von der Corona-Pandemie und der nachfolgenden Marktkorrektur hart getroffen: Die Bewertung von Klarna sank von 46 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf nur noch 6,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022.
Trotz dieser Rückschläge scheint der Markt sich zu stabilisieren, und Klarna erwägt nun erneut einen Börsengang. Insider berichten, dass US-Banken wie Morgan Stanley, Goldman Sachs und JPMorgan bereits als mögliche Berater für das IPO in Betracht gezogen werden. Ein Börsengang könnte bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 stattfinden, abhängig von den Marktbedingungen.
Sebastian Siemiatkowski, der CEO von Klarna, hat sich in der Vergangenheit positiv über ein Direktlisting geäußert und sieht es als moderne Methode, ein Unternehmen an die Börse zu bringen. Ein traditionelles IPO wird jedoch ebenfalls nicht ausgeschlossen. Gerüchte über eine Fusion mit einem SPAC hat Siemiatkowski jedoch deutlich zurückgewiesen.
Die Rückkehr zur Profitabilität und die Optimierung der operativen Effizienz durch den Einsatz von KI stärken Klarna in seiner Position, den lang ersehnten Börsengang zu realisieren. „Wir erfüllen alle Bedingungen für einen Börsengang und warten nur auf die richtigen Marktbedingungen“, sagte Siemiatkowski kürzlich in einem Interview.
Mit dem Blick auf ein weiterhin spannendes Jahr und dem möglichen Sprung auf das Börsenparkett bleibt Klarna ein zentraler Akteur in der globalen FinTech-Landschaft.