
Der bereinigte Nettogewinn legte um fünf Prozent auf 1,99 Milliarden Dollar zu. Mit einem Gewinn je Aktie von 4,21 Dollar übertraf Linde sowohl die eigenen Ziele als auch die Analystenschätzungen, die laut LSEG im Schnitt bei 4,18 Dollar lagen. Vorstandschef Sanjiv Lamba lobte die „Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter“, verwies aber gleichzeitig auf eine weiterhin stagnierende industrielle Aktivität.
Für das Gesamtjahr präzisierte Linde die Gewinnprognose leicht: Der Gewinn je Aktie soll nun zwischen 16,35 und 16,45 Dollar liegen – zuvor lag die Spanne bei 16,30 bis 16,50 Dollar. Für das vierte Quartal erwartet das Management 4,10 bis 4,20 Dollar je Aktie. An den geplanten Investitionen zwischen 5,0 und 5,5 Milliarden Dollar hält der Konzern fest.
Starkes Amerika-Geschäft, schwächelndes Europa
Besonders robust zeigte sich das Geschäft in Nord- und Südamerika: Hier zogen die Nachfrage in den Bereichen Elektronik, Metallverarbeitung und Bergbau an – bei Preiserhöhungen von rund drei Prozent. In Europa, Afrika und dem Nahen Osten hingegen konnte Linde den schwächeren Absatz nur durch Zukäufe ausgleichen.
Während die Umsätze dort lediglich um drei Prozent stiegen, verbesserte sich die Rendite deutlich – vor allem aufgrund positiver Währungseffekte. Die deutsche Tochter Linde Engineering musste hingegen einen Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 519 Millionen Dollar hinnehmen. Der operative Gewinn der Sparte blieb mit 101 Millionen Dollar solide, aber rückläufig.
Linde zeigt, dass selbst in einem schwierigen Umfeld stabile Gewinne möglich sind. Das Unternehmen profitiert von Preissetzungsmacht, diszipliniertem Kostenmanagement und einer breiten geografischen Aufstellung. Die leicht angepasste Prognose signalisiert: Wachstum bleibt möglich – nur eben mit angezogener Handbremse.