McKinsey zahlt $122 Mio. Strafe wegen Korruptionsskandal in Südafrika

Die Beratungsfirma McKinsey hat sich bereit erklärt, $122 Millionen an Behörden in den USA und Südafrika zu zahlen. Damit wird ihre Rolle in einem weitreichenden Korruptionsskandal während der Präsidentschaft von Jacob Zuma aufgearbeitet, wie die US-Justizbehörde am Donnerstag bekannt gab.

Zwischen 2012 und 2016 zahlte McKinsey Bestechungsgelder, um hochdotierte Berateraufträge bei staatlichen Unternehmen in Südafrika zu erhalten, darunter Transnet, das Monopol für Schienengüterverkehr, und Eskom, den Energieversorger des Landes. Laut einer Vereinbarung aufgeschobener Strafverfolgung erzielte McKinsey dabei Profite in Höhe von rund $85 Millionen. Die US-Justizbehörde erklärte, lokale Partnerfirmen seien von McKinsey genutzt worden, um Gelder an Beamte dieser Unternehmen weiterzuleiten.

Ein ehemaliger Senior-Partner von McKinsey in Johannesburg, Vikas Sagar, bekannte sich bereits 2022 schuldig, gegen den US Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) verstoßen zu haben. Das Geständnis war bisher unter Verschluss gehalten worden, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.

McKinsey erhielt Strafmilderung, weil das Unternehmen mit den Ermittlungen kooperierte und selbst eine umfangreiche interne Untersuchung durchführte. In einer Erklärung betonte McKinsey, Sagar habe seine Handlungen vor der Firma und seinen Kollegen verborgen und anschließend versucht, sie zu vertuschen. McKinsey trennte sich bereits vor über sieben Jahren von ihm.

Die $122 Millionen werden hälftig zwischen den US-Behörden und dem südafrikanischen Konto für die Rückgewinnung krimineller Vermögenswerte aufgeteilt, das Strafverfolgungsmaßnahmen finanziert. McKinsey erklärte, man sei „entschlossen, das Vertrauen der Menschen in Südafrika zurückzugewinnen“.

Der Fall ist Teil des größeren „State Capture“-Skandals, bei dem während Zumas Amtszeit systematisch öffentliche Gelder durch korrupte Verträge abgeschöpft wurden. Eine offizielle Untersuchung ergab, dass die Gupta-Brüder, einflussreiche Geschäftsmänner mit engen Verbindungen zu Zuma, ein „kriminelles Netzwerk“ bei Transnet betrieben. Sowohl die Guptas als auch Zuma wiesen die Vorwürfe zurück.

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