
Nach einem freundlichen Wochenauftakt nimmt die Vorsicht an den deutschen Börsen wieder zu. Der Dax rutschte am Dienstag erneut unter die symbolträchtige Grenze von 24.000 Punkten und schloss 0,8 Prozent schwächer bei 23.949 Punkten.
Auch zur Wochenmitte setzt sich dieser Trend fort. Vorbörslich notiert der Index auf den elektronischen Handelsplattformen rund ein halbes Prozent im Minus.
Parallel läuft die Berichtssaison auf Hochtouren: Mehrere Dax-Unternehmen veröffentlichen heute Geschäftszahlen, darunter BMW und Vonovia.
Zusätzlich richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Dabei geht es um die Frage, ob Präsident Donald Trump weiterhin auf Grundlage eines Notstandsgesetzes hohe Zölle auf importierte Waren erheben darf. Trump hatte dieses Gesetz auch genutzt, um Abgaben gegenüber der EU zu rechtfertigen. Das Gericht prüft nun, ob diese weitreichenden Befugnisse rechtmäßig sind. Ein Urteil könnte noch heute folgen, muss aber nicht.
Börsen in New York
Nachlassender Optimismus bei Tech-Investoren sorgte an den US-Börsen für deutliche Abgaben.
Der Dow Jones gab am Dienstag um 0,5 Prozent nach und schloss bei 47.085 Punkten. Der S&P 500 verlor 1,2 Prozent auf 6771 Zähler. Am stärksten traf es die Technologiebörse Nasdaq, die zwei Prozent auf 23.349 Punkte einbüßte.
Börsen in Asien
Die Schwäche in New York löste eine Verkaufswelle in Asien aus – erneut traf es besonders Technologieaktien.
Der Nikkei in Tokio schloss 3,1 Prozent tiefer bei 49.900,88 Punkten, zeitweise lag das Minus bei fast fünf Prozent. Der breiter gefasste Topix gab 2,1 Prozent auf 3.241,09 Punkte ab. In Shanghai blieben die Kurse nahezu unverändert, auch der Leitindex der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen trat auf der Stelle. Besonders hart traf es Südkorea: Der Kospi fiel deutlich um 4,3 Prozent auf 3.046 Punkte.
Deutsche Industrie
Um 8 Uhr veröffentlicht die Bundesbank die neuen Auftragsdaten der Industrie für September. Steigende Auftragseingänge gelten üblicherweise als Zeichen dafür, dass sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert.
Doch 2025 fällt es vielen deutschen Unternehmen schwer, neue Impulse zu setzen. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hatte zuletzt angekündigt, ab dem kommenden Jahr einen vergünstigten Industriestrompreis einzuführen, um die Unternehmen zu entlasten.
Einkaufsmanagerindizes
Im Laufe des Tages folgen neue Einkaufsmanagerumfragen für den Dienstleistungssektor – darunter aus Frankreich, Deutschland und Spanien.
Die Daten basieren auf monatlichen Befragungen von Führungskräften und gelten als wichtige Frühindikatoren, weil sie die wirtschaftliche Stimmungslage vorwegnehmen.
US-Arbeitsmarkt
Um 14:15 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht der Datenanbieter ADP die jüngsten Beschäftigungszahlen für den Privatsektor. Da aufgrund des Government Shutdowns momentan keine offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung erscheinen, kommt dem ADP-Report eine zentrale Rolle zu. Die Entwicklung am Jobmarkt gilt als entscheidend für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank Fed.
Quartalszahlen aus dem Dax
Heute öffnen BMW, Fresenius, Siemens Healthineers und Vonovia ihre Bücher. Fällt das Zahlenwerk überzeugend aus, könnte das dem Dax neuen Schwung verleihen – und ihm helfen, die Marke von 24.000 Punkten zurückzuerobern.