
Die in London notierte Airline gab am Freitag bekannt, dass ein großer Teil der Airbus-Lieferungen neu terminiert wird. Statt wie ursprünglich vorgesehen bis zum Geschäftsjahr 2030 sollen die Maschinen jetzt erst bis 2033 ausgeliefert werden. Für Airbus bedeutet das: Die Nachfrage bleibt bestehen, Liquiditätsflüsse verschieben sich jedoch nach hinten. Anleger reagierten nervös – die Airbus-Aktie fiel zwischenzeitlich mehr als ein Prozent, Wizz Air rutschte ebenfalls ins Minus.
Wizz Air begründet den Schritt mit einer strategischen Wachstumsanpassung. „Die überarbeitete Vereinbarung passt den Auslieferungszeitplan an einen nachhaltigeren und profitableren Verlauf des Kapazitätswachstums an“, teilte das Unternehmen mit. Die Airline will bis 2030 jährlich um 10 bis 12 Prozent wachsen – nur eben mit weniger Kapitaldruck.
Neben der zeitlichen Streckung verändert Wizz Air auch den Flugzeugmix. 36 Bestellungen des Langstreckenmodells A321XLR werden in A321neo umgewandelt. Damit reduziert sich die Zahl der XLR-Langstreckenmaschinen auf nur noch elf Stück; insgesamt bleiben jedoch 273 offene Bestellungen bestehen. Für Airbus bedeutet das eine Bestätigung des Auftrags – allerdings mit weniger Fokus auf das Prestige-Modell A321XLR.
Für beide Unternehmen hat die Entscheidung zwei Seiten. Wizz Air verschafft sich finanziellen Spielraum in einem weiterhin unsicheren Markt, während Airbus beweisen muss, dass der Orderbestand langfristig stabil bleibt. Für Investoren zeigt die Meldung vor allem eines: Der Boom neuer Flugzeugflotten wird langsamer, aber nicht gestoppt.