
Die sogenannten Magnificent Seven haben die globalen Aktienmärkte in den vergangenen drei Jahren massiv angetrieben. Zusammen stellen sie inzwischen mehr als 20 % der weltweiten Aktienindizes. Doch die Bewertungen sind überzogen. Tesla-Aktien etwa würden nach heutigem Kurs fast zwei Jahrhunderte benötigen, um sich aus Gewinnen zu amortisieren. Nvidia notiert bei mehr als dem Fünffachen des Umsatzes – eine Relation, die historisch kaum Bestand hat.
Während die Umsätze der Tech-Giganten weiter wachsen, verlangsamt sich das Tempo. Die Hoffnung ruht auf Künstlicher Intelligenz. Doch die Realität ist ernüchternd: Studien zufolge erzielen 95 % der Unternehmen keinen messbaren Return auf ihre Investitionen in generative KI. Nur in Nischen wie Diagnostik oder Fabrikautomatisierung scheint die Technologie produktivitätssteigernd zu wirken.
Für Investoren bedeutet das: Disziplin in der Bewertung schlägt blindes Vertrauen in Zukunftsvisionen. Aktien wie Apple bleiben attraktiv, da sie weniger vom KI-Hype getrieben sind. Auch spezialisierte Industrie- und Technologiewerte wie Thermo Fisher, Fortinet oder der Robotik-Spezialist Yaskawa zeigen solide Fundamentaldaten bei moderaten Multiples. Dagegen bergen Tesla, Nvidia oder Alphabet auf aktuellem Niveau kaum noch ein ausgewogenes Chance-Risiko-Profil.
Die Lehre aus früheren Blasen – ob 2000 bei Tech-Werten oder 2007 bei Banken – bleibt gültig: Wer Bewertungsdisziplin über Timing stellt, vermeidet die größten Verluste.