Volkswagen kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen in China und steigenden Produktionskosten

Die Autogiganten Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz sehen sich in China mit einem intensiven Preiswettbewerb konfrontiert, was die Verkaufszahlen von Volkswagen im dritten Quartal um 7,1 % auf 2,2 Millionen Fahrzeuge sinken ließ. Besonders dramatisch war der Rückgang in China, wo die Auslieferungen um 15 % auf 0,33 Millionen Fahrzeuge fielen. Marco Schubert, Mitglied des Volkswagen-Vorstands, erklärte: „Die Wettbewerbssituation in China ist besonders intensiv, was der Hauptgrund für den globalen Rückgang unserer Lieferungen ist.“

Volkswagen setzt trotz des Drucks auf ein solides Preisniveau, um die notwendigen Gewinne für technologische Investitionen sicherzustellen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten verzichtet das Unternehmen bewusst auf aggressive Preisnachlässe, die oft zum Verlust von Margen führen. Dennoch haben sich die hohen Produktionskosten und die schwachen Margen negativ ausgewirkt. Schubert betonte die Notwendigkeit, die Kostenbasis zu verbessern: „Eine bessere Kostenbasis, insbesondere in Deutschland, ist essenziell, um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben.“

Trotz des allgemeinen Umsatzrückgangs konnte Volkswagen die Verkaufszahlen seiner vollelektrischen Fahrzeuge in China um 5,2 % steigern, dank gezielter Kostensenkungsmaßnahmen. Diese Bemühungen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der E-Fahrzeuge in einem hart umkämpften Markt stärken. Gleichzeitig prüft das Unternehmen die Schließung von Produktionsstätten in Deutschland, um den steigenden Arbeits- und Produktionskosten entgegenzuwirken.

Auch andere europäische Automobilhersteller wie BMW und Mercedes-Benz berichten von ähnlichen Herausforderungen in China. Sie verzeichnen ebenfalls rückläufige Verkaufszahlen und starke Preisnachlässe der Konkurrenz, was die gesamte Branche unter Druck setzt. Der anhaltende Wettbewerbsdruck in China zwingt die Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken und sich stärker auf profitable Segmente zu konzentrieren.

Zusätzlich zu den marktspezifischen Herausforderungen sieht sich Volkswagen mit einer möglichen Eskalation des Handelskriegs zwischen der EU und China konfrontiert. Die EU plant, Zölle von bis zu 45 % auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge zu erheben, um angeblich unfaire Subventionen auszugleichen. Diese Maßnahme könnte die Handelsbeziehungen weiter belasten und die Kosten für europäische Hersteller erhöhen.

Im Jahr erwartet Volkswagen eine Lieferung von etwa 9 Millionen Fahrzeugen, was unter den 9,24 Millionen im Vorjahr liegt. Bis Ende September wurden bereits 6,5 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Die anhaltenden Schwierigkeiten haben auch zu einer negativen Bewertung durch die Ratingagentur Moody’s geführt, die den Ausblick von Volkswagen von stabil auf negativ herabgestuft hat. Moody’s begründet dies mit dem verschlechterten Marktumfeld und dem nachlassenden Trend bei den Gewinnmargen und dem freien Cashflow.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Volkswagen ein bedeutender Akteur im globalen Automobilmarkt, bemüht sich jedoch um Anpassungen und Kosteneinsparungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. „Unsere strategischen Anpassungen sind darauf ausgelegt, unsere Position zu stärken und die zukünftigen Herausforderungen zu meistern“, so Schubert abschließend.

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