
Koalition unter Zugzwang
Während Kanzler Friedrich Merz vergeblich zu „konstruktiver Mitarbeit“ aufruft, hält die SPD an der Reform fest. Auch die Grünen zweifeln an den Motiven der Unionsjugend und werfen ihr „Unehrlichkeit“ vor: Wer das Rentenniveau gefährden wolle, solle das klar sagen, statt kostenintensive Projekte wie die Mütterrente auszuklammern.
Union bemüht sich um Deeskalation
Kanzleramtsminister Thorsten Frei betont, man nehme die Sorgen ernst – doch die Kernfrage bleibt umstritten: Soll das Rentenniveau auch nach 2031 höher liegen als bisher vorgesehen? Ohne die Junge Gruppe fehlt der Koalition im Dezember eine sichere Mehrheit.
Neue Zahlen verschärfen die Debatte
Laut Rentenversicherungsbericht 2025 steigen die Renten bis 2039 voraussichtlich um 47 Prozent, der Beitragssatz aber ebenfalls – auf bis zu 21,2 Prozent. Die Verlängerung der Haltelinie beim Rentenniveau kostet ab 2027 zunächst 100 Millionen Euro und bis 2031 rund zehn Milliarden.
Der Streit zeigt, wie zerbrechlich der Konsens in der Rentenpolitik geworden ist – und dass das Rentenpaket im Bundestag alles andere als sicher durchgeht.