Airbus und Boeing liefern Milliarden-Deals – doch die Aktien fallen trotzdem

nicht so recht zünden.

Auf der Luftfahrtmesse in Dubai herrscht Kaufrausch, die Orderbücher von Airbus und Boeing füllen sich im Minutentakt – nur die Aktien der Konzerne machen nicht mit. Sowohl der europäische Branchenprimus als auch sein US-Rivale notieren am Mittwoch leichter im Minus, obwohl gleich mehrere Milliardenbestellungen gemeldet wurden.

Emirates: Mini-Deal für Airbus, Mega-Order für Boeing

Statt eines lange erwarteten Großauftrags überrascht Emirates mit Zurückhaltung: Nur acht A350-900 gönnt sich die Fluggesellschaft – Listenpreis: 3,4 Milliarden Dollar, Rabatte wie üblich nicht eingerechnet. Für den größeren A350-1000 hat Emirates-Chef Tim Clark wenig übrig: Die Triebwerke seien zu wartungsintensiv, Rolls-Royce bekam dafür öffentlich sein Fett weg.

Umso größer fällt der Zuschlag für Boeing aus: 65 weitere 777X weiten den ohnehin gigantischen Auftragsbestand aus – trotz sieben Jahren Lieferverzögerung beim Modell.

Flydubai kauft zweigleisig

Der Billigflieger Flydubai verfährt nach dem Motto: Warum entscheiden, wenn man beides haben kann? Nach einer A321neo-Order über 150 Jets bei Airbus folgte am Mittwoch der Schwenk zurück zum Stammhersteller Boeing: Vorvertrag über 75 weitere 737 Max plus Optionen für 75 zusätzliche Maschinen. Listenpreis: 13 Milliarden Dollar – real: deutlich weniger.

Damit verabschiedet sich die Airline endgültig von ihrer reinen Boeing-Flotte und baut erstmals eine Mischbestellung auf.

Warum fallen die Aktien trotzdem?

Ganz einfach: Gute Nachrichten sind im Luftfahrtsektor längst eingepreist. Die Orderbücher sind auf Jahre gefüllt, die Produktionskapazitäten am Anschlag – zusätzliche Großbestellungen verbessern die Story kaum noch. Für Anleger zählen vielmehr Probleme im Hintergrund: Lieferketten, Engpässe, die schwache Performance der Boeing 737 Max, Triebwerksprobleme bei Pratt & Whitney und steigende Kosten bei Zulieferern.

Airbus verliert am Mittwoch rund 0,5 Prozent, Boeing fällt zeitweise über drei Prozent – ein erstaunlicher Kontrast zum Milliardenfeuerwerk auf der Messe.

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