Die PERT-Methode wurde in den späten 1950er Jahren im Rahmen des Polaris-Programms der US Navy entwickelt. Dieses Programm hatte das Ziel, nuklearbewaffnete U-Boote zu entwickeln. Angesichts der technischen Komplexität und der zahlreichen unbekannten Variablen war eine effiziente Planung und Überwachung der Projektfortschritte unerlässlich.
Der Kern der PERT-Methode
Die PERT-Methode konzentriert sich auf die Schätzung von Projektdauern unter Berücksichtigung von Unwägbarkeiten und Unsicherheiten. Im Kern basiert die PERT-Methode auf der Idee, dass jede Aktivität in einem Projekt eine optimistische, pessimistische und wahrscheinliche Dauer hat. Diese Werte dienen als Grundlage für die Berechnung des wahrscheinlichen Projektabschlusstermins.
Identifikation der Aktivitäten: Der erste Schritt in der PERT-Methode ist die Identifikation aller Aktivitäten, die zur Fertigstellung des Projekts erforderlich sind. Diese Aktivitäten müssen klar definiert und zudem in eine logische Abfolge gebracht werden.
Schätzung der Aktivitätsdauern: Jede identifizierte Aktivität wird nun hinsichtlich ihrer optimistischen, pessimistischen und wahrscheinlichen Dauer geschätzt. Die optimistische Dauer repräsentiert die kürzeste mögliche Zeit, die für die Aktivität benötigt wird, während die pessimistische Dauer die längste mögliche Zeit darstellt. Die wahrscheinliche Dauer liegt dazwischen und basiert oft auf historischen Daten oder Expertenmeinungen.
Berechnung des wahrscheinlichen Projektabschlusstermins: Mit den geschätzten Aktivitätsdauern kann der wahrscheinliche Projektabschlusstermin mithilfe von statistischen Methoden berechnet werden. Dieser Termin basiert auf der kritischen Pfad-Methode und gibt an, wann das Projekt voraussichtlich abgeschlossen wird.
Identifikation des kritischen Pfads: Der kritische Pfad ist die Abfolge von Aktivitäten, die den längsten Weg zum Projektabschluss darstellen. Verzögerungen auf dem kritischen Pfad führen zu Verzögerungen im gesamten Projekt.
Überwachung und Anpassung: Während das Projekt fortschreitet, müssen die Aktivitätsdauern und die Wahrscheinlichkeit von Verzögerungen regelmäßig überwacht werden. Bei Bedarf können Anpassungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass das Projekt rechtzeitig abgeschlossen wird.
Die Vorteile
Einer der wichtigsten Vorteile besteht darin, dass die PERT-Methode Unsicherheiten in den Projektzeiten berücksichtigt. Dies ermöglicht es, realistischere Zeitpläne zu erstellen, die die tatsächlichen Gegebenheiten und potenzielle Verzögerungen besser widerspiegeln. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Projekte termingerecht abgeschlossen werden können.
Ein entscheidender Vorteil der PERT-Methode ist die verbesserte Kommunikation. Die Verwendung von PERT-Diagrammen zur Visualisierung des Projektverlaufs erleichtert die Kommunikation im Team erheblich. Teammitglieder können auf einen Blick sehen, welche Aktivitäten priorisiert werden müssen und wie sich Verzögerungen auf den Gesamtzeitplan auswirken. Auch die Kommunikation mit Stakeholdern und Entscheidungsträgern wird durch diese visuelle Darstellung erleichtert, da komplexe Zusammenhänge auf einfache Weise dargestellt werden können.
Ein weiterer Pluspunkt der PERT-Methode ist die verbesserte Risikobewertung. Durch die Berücksichtigung von optimistischen und pessimistischen Zeitschätzungen für jede Aktivität können Projektleiter potenzielle Risiken frühzeitig erkennen. Wenn eine Aktivität auf dem kritischen Pfad des Projekts liegt und die pessimistische Dauer näher an der wahrscheinlichen Dauer liegt, wird dies als erhöhtes Risiko wahrgenommen. Dies ermöglicht es Projektmanagern, danke der PERT-Methode proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Verzögerungen zu verhindern oder zu minimieren.
Grenzen der PERT-Methode
Trotz der zahlreichen Vorteile, die die PERT-Methode für die Projektplanung und -steuerung bietet, ist es wichtig zu beachten, dass sie auch ihre eigenen Grenzen und Einschränkungen hat.
Die PERT-Methode kann in komplexen Projekten eine anspruchsvolle Implementierung erfordern. Sie basiert auf detaillierten Schätzungen und der Verfügbarkeit umfangreicher Daten, um optimistische, pessimistische und wahrscheinliche Dauern für jede Aktivität zu ermitteln. In vielen Fällen kann es schwierig sein, diese Informationen zu beschaffen, insbesondere wenn es sich um innovative Projekte handelt oder die Datenlage begrenzt ist. Die Notwendigkeit, genaue Schätzungen zu liefern, kann zu zusätzlichem Aufwand führen.
Darüber hinaus konzentriert sich die PERT-Methode hauptsächlich auf die zeitlichen Aspekte von Projekten und berücksichtigt nicht immer menschliche Faktoren wie Mitarbeitermotivation oder Arbeitsmoral. Diese Faktoren können allerdings einen erheblichen Einfluss auf den Projektverlauf haben. Ein hoch motiviertes Team kann Aufgaben schneller erledigen, während interne Probleme oder Konflikte den Fortschritt behindern können. Die PERT-Methode kann diese menschlichen Variablen nicht vollständig erfassen.