
Neue Enthüllungen erschüttern das Signa-Imperium um René Benko: Laut interner Protokolle soll Manuel Pirolt, ehemaliger Finanzchef des Konzerns und enger Vertrauter Benkos, Gelder der Versicherung Signal Iduna und deren Tochter Hansa Invest zweckentfremdet haben. Diese hatten über sogenannte Genussscheine Dutzende Millionen Euro in konkrete Bauprojekte investiert – doch statt dort zu landen, sollen die Mittel in ein komplexes Geldkarussell innerhalb des Signa-Konzerns geflossen sein.
Wie aus einer internen Telefonkonferenz im August 2024 hervorgeht, seien die Gelder zunächst an Zwischengesellschaften überwiesen worden, von dort aus an die Signa Prime Selection AG und anschließend „peu à peu“ an verschiedene Holding- und Verwaltungseinheiten. Ziel war offenbar, „Kapitalgeber auflaufen zu lassen“, wie Pirolt selbst einräumte.
Das brisanteste Detail: Signal Iduna hatte sich laut Unternehmensangaben vertraglich zusichern lassen, dass ihr Kapital „vollständig und ausschließlich“ projektbezogen verwendet wird. Pirolts Aussagen deuten jedoch darauf hin, dass es nicht nur für vereinbarte Projekte, sondern auch zur Stopfung interner Finanzlöcher – etwa bei der Signa Development AG – genutzt wurde.
Die Versicherung und ihre Tochter fühlen sich getäuscht und haben Strafanzeige gestellt. Auch österreichische Ermittler ermitteln inzwischen wegen des Verdachts auf schweren Betrug gegen Pirolt. Zahlreiche Akten stützen den Verdacht, dass Signa Gelder mehrerer Investoren zweckwidrig umgeleitet haben könnte – ein Vorgang, der nun zu einem der größten Wirtschaftsskandale der letzten Jahre werden könnte.