
Anfang Oktober hatte AMD eine umfassende Partnerschaft mit OpenAI bekannt gegeben. Beide Unternehmen wollen ab der zweiten Jahreshälfte 2026 eine neue Recheninfrastruktur aufbauen, betrieben mit AMDs Instinct-MI450-Grafikprozessoren. Das Projekt soll eine Gesamtleistung von sechs Gigawatt erreichen und Milliardenumsätze generieren. Im Zuge des Deals erhält OpenAI zudem eine Option auf bis zu 160 Millionen AMD-Aktien, gekoppelt an Umsatz- und Kursziele.
Wolfe-Research-Analyst Chris Caso hob das Kursziel für AMD von 170 auf 300 US-Dollar an und stufte die Aktie auf „Outperform“ hoch. Er erwartet bis 2027 eine Gewinnkraft von über zehn US-Dollar je Aktie und rechnet allein aus dem OpenAI-Geschäft mit jährlichen Umsätzen von rund 15 Milliarden US-Dollar. Insgesamt könnten KI-bezogene Projekte bis zu 27 Milliarden US-Dollar beisteuern. „Jetzt muss AMD nur liefern“, so Caso.
Auch andere Analysten reagierten optimistisch: Truist Securities erhöhte das Kursziel auf 273 US-Dollar, Barclays und Bank of America nannten sogar 300 US-Dollar. BofA-Analyst Vivek Arya sprach von einem „strategischen Meilenstein“, der AMD zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von NVIDIA im KI-Sektor mache.
Binnen zwei Tagen nach der Ankündigung stieg die AMD-Aktie um rund 15 Prozent auf 235,56 US-Dollar. Trotz aller Euphorie warnen Experten jedoch vor überzogenen Erwartungen. Risiken wie Produktionsabhängigkeiten, Projektverzögerungen oder eine Abkühlung des KI-Markts könnten das Wachstum bremsen. Doch eines scheint sicher: AMD hat sich mit dem OpenAI-Deal endgültig im globalen KI-Rennen positioniert – und der Kurs könnte davon noch lange zehren.