Der Anteil variiert stark nach Unternehmensgröße und Branche: Während 71 Prozent der Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten entsprechende Angebote machen, sind es bei Kleinstbetrieben mit weniger als fünf Beschäftigten nur 26 Prozent. Branchenbedingt bieten vor allem Betriebe im verarbeitenden Gewerbe häufiger Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten an als etwa im Baugewerbe.
Die Erwerbstätigkeit älterer Menschen in Deutschland hat in den Jahren deutlich zugenommen. So stieg die Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen von 14 Prozent im Jahr 2014 auf 21 Prozent im Jahr 2024 – ein Wert, der über dem EU-Durchschnitt liegt. Hauptursache ist die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Dennoch wird der demografische Wandel die Erwerbsbevölkerung bis 2035 voraussichtlich um rund 9,4 Prozent schrumpfen lassen, während die Zahl älterer Menschen deutlich wächst. Dies verschärft den Fachkräftemangel, der bereits heute etwa jedes dritte Unternehmen in seiner Geschäftstätigkeit beeinträchtigt.
In diesem Zusammenhang gewinnt die geplante Aktivrente an Bedeutung. Sie soll älteren Beschäftigten ermöglichen, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei neben der Rente hinzuzuverdienen. Ausgenommen werden sollen Minijobber, Selbstständige, Beamte sowie Frührentner. Damit will die Bundesregierung finanzielle Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit schaffen und so den Arbeitsmarkt entlasten. Die Aktivrente soll Anfang des kommenden Jahres starten.
“Die Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeiter ist bereits heute ein etabliertes Instrument in vielen Unternehmen. Die Aktivrente kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie zusätzliche Anreize schafft und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirkt”, sagt Kathrin Schmidt, Autorin der Studie bei KfW Research. “Insbesondere kleinere Unternehmen zeigen Potenzial, ihre Angebote auszubauen.”
Weitere Informationen und die vollständige Studie sind verfügbar unter: www.kfw.de/fokus