
Wie italienische Medien berichten, gab ein Berufungsgericht in Rom nach monatelangen Verzögerungen nun grünes Licht für die Überstellung. Zuvor hatte die italienische Justiz die Auslieferung blockiert – wegen formaler Einwände und angeblicher Verfahrensfehler. Nun aber erklärten die Richter, der Mann solle in Deutschland ein faires Verfahren erhalten.
Drahtzieher der Sprengungen?
Laut der deutschen Bundesanwaltschaft soll Serhij K. einer der Organisatoren der Sabotage-Aktion gewesen sein. Gemeinsam mit weiteren Beteiligten soll er für die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines verantwortlich sein, die nahe der dänischen Insel Bornholm registriert wurden. Der Vorwurf lautet auf verfassungsfeindliche Sabotage.
K. soll sich an Bord der „Andromeda“ befunden haben – jenes Segelschiffs, von dem aus die Sprengladungen laut Ermittlern mutmaßlich gelegt wurden.
Politisch heikler Fall
Die Sprengungen hatten im Herbst 2022 international für Entsetzen gesorgt. Vier Lecks wurden an drei der insgesamt vier Stränge der Nord-Stream-1- und -2-Pipelines entdeckt. Wer tatsächlich hinter dem Anschlag steckt, ist bis heute umstritten. Kiew weist jede Verantwortung entschieden zurück.
Mit der nun beschlossenen Auslieferung dürfte sich der Druck auf die Bundesregierung erhöhen, die Ermittlungen endlich zu einem Abschluss zu bringen – und Klarheit in eine der brisantesten Affären der letzten Jahre zu bringen.