Leak sorgt für Wirbel in Washington – Republikaner verlangen Absetzung von Witkoff

Die Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlichte ein Transkript eines rund fünfminütigen Telefonats vom 14. Oktober. Darin spricht Witkoff mit Kreml-Berater Juri Uschakow und gibt ihm Hinweise, wie ein direkter Austausch zwischen Putin und Trump aussehen könnte. Unter anderem soll er vorgeschlagen haben, Putin könne Trumps Rolle als „Mann des Friedens“ hervorheben. Außerdem brachte Witkoff einen „20-Punkte-Plan“ ins Spiel, der als Basis für mögliche Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew dienen könne.

Das führte zu sofortigen Reaktionen aus dem Kongress. Der republikanische Abgeordnete Brian Fitzpatrick sprach auf X von einem „Riesenproblem“ und forderte einen sofortigen Stopp solcher „inoffiziellen Nebenkanäle“. Parteifreund Don Bacon ging weiter und unterstellte Witkoff, auf russische Positionen eingeschwenkt zu sein. Er könne dem Sondergesandten nicht mehr zutrauen, die Verhandlungen verantwortungsvoll zu führen: „Würde ein von Russland bezahlter Agent weniger tun? Er sollte entlassen werden.“

Auch ehemalige Diplomaten reagierten empört. Der frühere US-Botschafter in Moskau, Michael McFaul, nannte den Mitschnitt „schockierend“ und warf Witkoff vor, russischen Interessen Vorschub zu leisten. Die Aufgabe amerikanischer Sicherheitsbeamter sei es, die Interessen der USA zu vertreten, schrieb McFaul – nicht die eines „imperialen Aggressors“.

Trump selbst stellte sich hingegen demonstrativ hinter seinen Unterhändler. Auf Nachfrage von Reportern sprach er von normalen diplomatischen Abläufen. Es sei Aufgabe solcher Gespräche, die Positionen beider Seiten zu vermitteln. Den Vorwurf, Witkoff verhalte sich zu russlandfreundlich, wies der Präsident zurück. Solange der Krieg andauere, müsse man realistisch bleiben: Russland habe mehr Ressourcen und eine größere Armee. Wenn die Ukraine eine Verhandlungslösung erreichen könne, wäre das „eine gute Sache“.

In Moskau kommentierte Uschakow den Leak als Versuch, die laufenden Gespräche zu sabotieren. Er deutete an, dass Witkoff in Kürze erneut nach Russland reisen werde. Zu konkreten Inhalten wollte er sich jedoch nicht äußern und verwies auf die Vertraulichkeit der Kontakte.

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