
Bei Apple deutet sich ein möglicher Führungswechsel an: Laut einem Bericht der Financial Times beschäftigt sich der Verwaltungsrat intensiver denn je mit der Nachfolge von CEO Tim Cook. Der 63-Jährige, seit 2011 an der Spitze des iPhone-Konzerns, soll noch mindestens durch den Jahresbeginn führen – ein absehbarer Wechsel vor den Quartalszahlen im Januar gilt jedoch als unwahrscheinlich.
Nachfolge rückt in den Fokus
Insider berichten, dass Apples Führungsgremium die Szenarien für einen CEO-Wechsel zuletzt deutlich konkretisiert hat. Namen werden offiziell nicht genannt, doch als aussichtsreicher Kandidat gilt Hardware-Chef John Ternus, der seit Jahren eine zentrale Rolle im Produktbereich spielt. Apple selbst kommentiert die Gerüchte nicht.
Dass Cook irgendwann abtritt, überrascht nicht: Seit mehr als 14 Jahren führt er den Konzern, den er nach dem Rückzug von Apple-Gründer Steve Jobs übernommen hatte. Nun gehe es darum, die langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern, heißt es aus Unternehmenskreisen.
Cooks Bilanz: Von China-Abhängigkeit bis Rekordbewertung
Cook kam 1998 als operativer Leiter zu Apple und baute das globale Zulieferernetzwerk auf, das den Konzern bis heute effizient macht – aber auch eine tiefe Abhängigkeit von China schuf. Diese Abhängigkeit versucht Apple inzwischen zu reduzieren und verlagert Teile der Produktion nach Indien.
Trotz geopolitischer Herausforderungen und wachsender Konkurrenz im KI-Sektor hat Cook den Wert des Unternehmens vervielfacht. Unter seiner Führung wuchs Apples Marktkapitalisierung von etwa 350 Milliarden Dollar auf rund 4 Billionen Dollar. Die Aktie notierte zuletzt nahe ihrem Allzeithoch, auch wenn Wettbewerber wie Nvidia und Microsoft dank des KI-Booms stärker zulegten.
Strategische Umbauten im Hintergrund
Laut Medienberichten steht Cooks potenzieller Abschied nicht im Zusammenhang mit kurzfristigen Geschäftsentwicklungen. Vielmehr soll er Teil einer umfassenden Nachfolgeplanung sein, die Apple dieses Jahr bereits mit mehreren personellen Umbauten eingeleitet hat. Für Anleger hat diese Transparenz Bedeutung: Ein geordneter Übergang soll sicherstellen, dass Apples Innovations- und Wachstumspfad nicht unterbrochen wird.