Digitale Vermögenswerte – Experte erklärt die 3 geeigneten Anlagesegmente

Peter Lindenmann ist Finanzexperte und CEO der Calidris Fintech AG. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, einem breiten Publikum, wie auch institutionellen Investoren die Chancen des Marktsegments digitaler Vermögenswerte zugänglich zu machen.

Der Bitcoin auf Talfahrt, eine der größten Krypto-Börsen kollabiert – viele Anleger kommen beim Thema digitale Anlagen derzeit ins Grübeln. Dabei ist jedoch nur wenigen Menschen bewusst, dass der Markt um digitale Vermögenswerte heute weit mehr Produkte umfasst als die wohl bekannteste Kryptowährung. “Auch wenn wir gerade einen Krypto-Winter erleben, ist für die Anlageklasse digitaler Vermögenswerte weiter von einem großen Entwicklungspotenzial auszugehen”, sagt Peter Lindenmann. “Den meisten Anlegern kommen beim Thema digitale Anlagen zwar als erstes Bitcoin und Co. in den Sinn, das Marktgeschehen ergibt jedoch mittlerweile ein anderes Bild.” Der CEO der Calidris Fintech AG kennt die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten genau und hat in diesem Beitrag drei Anlagesegmente zusammengestellt, mit denen sich die Chancen von digitalen Vermögenswerten besonders gut nutzen lassen.

Warum digitale Werte große Chancen bieten

Zunächst sollten Anleger verstehen, dass digitale Vermögenswerte sich mittlerweile in drei verschiedene Sparten unterteilen. Neben den bekannten Kryptowährungen sind dies heute die Kryptowertpapiere und vor allem die sogenannten Security-Token. Letztere sind fraktionierte, digitale Einheiten von Werten, wie Aktien oder Immobilien und haben Experten zufolge das größte Entwicklungspotenzial. Doch auch die anderen beiden digitalen Sparten halten weitere attraktive Chancen bereit – und zwar aus zwei Gründen.

Zum einen schaffen die EU-Kommission und allen voran Deutschland einen klaren regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte, etwa mit der jüngsten EU-weiten Regulierungsverordnung MiCA. Dies wird langfristig für mehr Sicherheit und Transparenz in dieser Anlageklasse sorgen. Zum anderen entstehen derzeit zahlreiche neue Handelsplätze für digitale Vermögenswerte: Es wird also bedeutend mehr Zweitmärkte geben, um die Investments jederzeit handeln und damit auch wieder zu Geld machen zu können – beides sind Voraussetzungen, um die Attraktivität digitaler Vermögenswerte in Zukunft steigen zu lassen. Von welchen drei erfolgversprechenden Ansätzen können wir nun in diesem Bereich ausgehen?

1. Direktinvestments

Sowohl Privatpersonen als auch institutionelle Anleger können sich über den Kauf des jeweiligen Coin oder Token direkt an den Projekten beteiligen. Dabei gibt es die Möglichkeit, die Coins oder Token unmittelbar bei dem Emittenten zu erwerben, sei es über Plattformanbieter am Primärmarkt oder über Digitale-Börsen und Krypto-Börsen. Diese Anlageform war in der Vergangenheit wohl die bekannteste, Anleger sollten hier jedoch auf eine möglichst umfassende behördliche Regulierung der Initiatoren und Handelsplätze achten.

2. Finanzmarktprodukte mit Bezug zu digitalen Vermögenswerten

Relativ neu am Markt sind dagegen die strukturierten Produkte wie AMC und ETP. Bei einem AMC, Englisch für aktiv gemanagte Zertifikate, handelt es sich um einen Korb von Basiswerten, der von einem Vermögensverwalter auf Grundlage seiner Anlagestrategie zusammengestellt wird. Hier gibt es verschiedene rechtliche Ausgestaltungen, typischerweise richtet sich diese Anlageform jedoch an qualifizierte und institutionelle Investoren.

Bei ETP handelt es sich um eine ganze Familie von Finanzprodukten, welche verschiedene Anlagestrategien abbilden können. Dies können ETFs, ETNs oder ETCs sein, welche alle auf die gleiche Weise funktionieren und den Anlegern ein Eins-zu-eins-Engagement in einem Basiswert, Index oder einer Referenzstrategie bieten. Solche Produkte richten sich an die Bedürfnisse von qualifizierten und institutionellen Investoren. Da hier allerdings auch Investitionen in kleinerem Umfang möglich sind, können auch Kleinanleger von dieser Anlageform profitieren.

3. Hedgefonds und alternative Investmentfonds

Als dritte digitale Anlagestrategie stehen zudem Hedgefonds oder aktiv gemanagte Investmentfonds zur Verfügung. Diese Produkte haben oft ein sehr hohes Mindestinvestment und richten sich daher in erster Linie an institutionelle Investoren. Das Management solcher Fonds geht gegenüber klassischen Fonds höhere Finanzrisiken ein, kann dabei allerdings auch alternative Handelsstrategien umsetzen. So können sie etwa Positionen hebeln, Wertpapiere leer verkaufen und auch Coins und Token ihrem Portfolio beimischen – hier wird deutlich, dass eine ausreichende Diversifikation stets Teil der persönlichen Anlagestrategie sein sollte. Wer Initiatoren und Managements unter dichter regulatorischer Aufsicht wählt, behält auch die möglichen Risiken eher im Blick.

Fazit

Wer noch wenig Erfahrung im Umgang mit Finanzthemen hat, sollte sich Schritt für Schritt mit den erwähnten verschiedenen Möglichkeiten und Angeboten auseinandersetzen. Auch wenn es insbesondere im Kryptomarkt immer wieder zu Turbulenzen kommt, ist das Marktsegment der digitalen Vermögenswerte als Zukunftsmarkt einzustufen. Derzeit sind daher ideale Voraussetzungen gegeben, um sich mit einem möglichen Investment in diesem Bereich zu beschäftigen und sie in der Anlagestrategie zu berücksichtigen.

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