Moskau empört über US-Sanktionen – Medwedjew wirft Trump „Kriegsakt“ vor

Washington erhöht den Druck
Nach monatelangen diplomatischen Stillständen hat US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne verhängt. Hintergrund ist die anhaltende Weigerung des Kreml, über einen Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu verhandeln. Trump sagte in diesem Zuge ein geplantes Treffen mit Wladimir Putin ab – mit der Begründung, jede Unterhaltung mit dem Kremlchef verlaufe „freundlich, aber ergebnislos“.

Empörung in Moskau
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa bezeichnete die US-Maßnahmen als „kontraproduktiv“ und warnte vor einer weiteren Eskalation der Beziehungen. Besonders scharf reagierte jedoch Dmitri Medwedjew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats und enger Putin-Vertrauter. Auf Telegram schrieb er: „Die USA sind unser Feind, und ihr redseliger ‚Friedensstifter‘ hat sich nun vollständig auf den Kriegspfad begeben.“

Medwedjew deutete die Sanktionen als Angriff auf die wirtschaftliche Souveränität Russlands: „Die getroffenen Entscheidungen sind ein Kriegsakt gegen Russland. Und jetzt hat sich Trump voll und ganz auf die Seite des verrückten Europas gestellt.“

Unterstützung aus Berlin
Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) lobte die neuen US-Sanktionen als „starkes Signal an den Kreml“. Es habe sich schon länger abgezeichnet, dass Washington die Geduld mit Moskau verliere, sagte er in Berlin. Die Schritte seien notwendig, um Russland zu verdeutlichen, „dass der Krieg gegen die Ukraine nicht folgenlos bleibt“.

Mit den jüngsten Strafmaßnahmen verschärfen die USA die wirtschaftliche Front gegenüber Moskau – und Donald Trump zeigt erstmals seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus eine deutlich konfrontativere Linie. In Russland wertet man das als offene Kampfansage. Der Ton zwischen Washington und dem Kreml wird rauer – eine diplomatische Entspannung ist in weiter Ferne.

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