Die Persönlichkeitsentwicklung ist also ein Bereich, in dem es sich durchaus lohnt, Zeit und Energie zu investieren. Doch was steckt genau dahinter?
Persönlichkeitsentwicklung – was ist das eigentlich?
Unter Persönlichkeitsentwicklung versteht man alle Maßnahmen, die zu einer Veränderung in den Persönlichkeitsmerkmalen eines Menschen führen. Diese Maßnahmen können bewusst in Gang gesetzt werden oder aufgrund von äußeren Einflüssen eintreten. Die gezielt herbeigeführten Veränderungen kann man in vier Kategorien einteilen:
- Körperliche Entwicklung: Gesundheit oder Fitness erhöhen, Ernährungsgewohnheiten verändern
- Kognitive Entwicklung: Neue Fähigkeiten erwerben oder das Wissen erweitern
- Emotionale Entwicklung: Gelassenheit entwickeln, Loslassen lernen und ausbauen, Emotionen kontrolliert ausleben
- Spirituelle Entwicklung: Achtsamkeit fördern, Glaubenssätze verfolgen
Für die Karriere spielen meist die kognitive und die emotionale Entwicklung die größte Rolle, körperliche und spirituelle Entwicklungen fallen eher ins Privatleben.
Säulen der Persönlichkeitsentwicklung
Für die Persönlichkeitsentwicklung gibt es verschiedene Modelle. Besonders häufig trifft man auf die 3 Säulen der Persönlichkeitsentwicklung. Es handelt sich dabei um drei Grundvoraussetzungen, damit eine Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen angestoßen werden kann. Die Säulen beeinflussen sich bei diesem Modell gegenseitig, übergeordnetes Ziel ist es, dass der Mensch sein zugrunde liegendes Potenzial optimal entfalten und die beste Version seiner selbst werden kann. Das bedeutet: Dieses Modell verspricht nicht, dass eine in sich gekehrte Person plötzlich zum Mittelpunkt jeder Tagung wird, wohl aber, dass sie ihre Potenziale so nutzen kann, um ohne Schweißausbrüche einen Vortrag zu halten. Das sind die 3 Säulen der Persönlichkeitsentwicklung:
Selbsterkenntnis
Am Anfang eines jeden Prozesses, der eine Veränderung der Persönlichkeit zum Ziel hat, muss zunächst eine Bestandsaufnahme stehen. Das bedeutet, für die Persönlichkeitsentwicklung ist es entscheidend, sich zunächst ein objektives Bild vom Ist-Zustand zu machen. Welche Eigenschaften gehören zu mir? Wie reagiere ich in welchen Situationen üblicherweise? Wie fühle ich mich in diesen Situationen? Nur, wer sich selbst gut kennt, kann realistisch einschätzen, wo Optimierungspotenzial zu finden ist.
Selbstakzeptanz
Bei der Persönlichkeitsentwicklung geht es nicht darum, die eigene Person abzuwerten und einem völlig neuen Bild seiner selbst nachzujagen. Das wäre der Fall, wenn ein schüchterner Mensch davon träumt, zum Rockstar zu werden. Stattdessen sollen die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften erkannt, angenommen und optimiert werden. Im Beispiel sollte also die eigene Schüchternheit als Bestandteil der Persönlichkeit akzeptiert werden. Optimierungsmöglichkeiten könnten Strategien sein, um dennoch souverän vor anderen Menschen aufzutreten.
Selbstveränderung
Die letzte Säule beinhaltet die angestrebten Ziele, die mit einer Persönlichkeitsentwicklung einhergehen sollen. Sie sollten möglichst realistisch und konkret sein. Durch die Unterteilung in überprüfbare Teilziele fällt es in der anschließenden Umsetzungsphase leichter, den aktuellen Stand in der Persönlichkeitsentwicklung zu beurteilen und gegebenenfalls nachzujustieren.
Persönlichkeitsentwicklung ist nichts, was nach einem Wochenende erledigt ist. Sie erfordert vor allem Ehrlichkeit und Geduld mit sich selbst, um die gewünschten Erfolge zu erreichen. Die 3 Säulen der Persönlichkeitsentwicklung bieten die Grundlage für einen möglichst erfolgreichen Prozess. Im Anschluss sollten die selbst gesetzten Ziele Schritt für Schritt verfolgt werden.
Techniken der Persönlichkeitsentwicklung
Es gibt viele Methoden, um die eigene Persönlichkeitsentwicklung gezielt voranzutreiben. Nicht jede Methode ist für jeden Menschen passend. Wichtig ist, dass man eine Technik findet, mit der man sich wohlfühlt, auch wenn die Persönlichkeitsentwicklung als solche nicht immer angenehm ist. Die folgenden Methoden können bei geplanten Veränderungen helfen:
Fear Setting: Diese Technik, die auf den römischen Philosophen Seneca zurückgeht, eignet sich besonders gut, wenn Ängste die Persönlichkeitsentwicklung hemmen. Sie besteht darin, sich die schlimmstmöglichen Folgen einer beängstigenden Situation möglichst konkret vorzustellen. So kann man infrage kommende Reaktionen überlegen und erproben, was Sicherheit verschafft und die Angst lindert.
Wachstumsjournal: Bei einem Wachstumsjournal werden täglich die Erfolge und Misserfolge möglichst neutral festgehalten. Auf diese Weise bleibt der Fokus auf den Zielen und dem aktuellen Stand, außerdem kann man auch über längere Zeiträume gut beobachten, welche Tendenzen sich abzeichnen.
Professionelles Coaching: Auch ein Außenstehender kann für die Persönlichkeitsentwicklung um Hilfe gebeten werden. Der Vorteil liegt in der absoluten Objektivität des Coaches, allerdings ist es natürlich auch eine kostspielige Variante.
Fazit
Persönlichkeitsentwicklung tut weh, weil unsere Schwächen und Defizite zunächst in den Fokus rücken. Sie bietet aber auch so viel Potential, sowohl in beruflicher wie in privater Hinsicht, dass sich die ernsthafte Auseinandersetzung mit sich selbst langfristig lohnt.