
Der Berliner Schnelllieferdienst Flink arbeitet an einer weiteren Kapitalspritze. Bis zu 87,5 Millionen Euro sollen über ein neues Wandeldarlehen eingesammelt werden, wie aus einem internen Dokument hervorgeht. Die Anteilseigner sollen kurz vor Weihnachten darüber abstimmen, das Geld soll bis Ende Juni zur Verfügung stehen.
Bereits im Oktober war bekannt geworden, dass Amazon und der südafrikanische Investor Prosus über eine Beteiligung nachdenken. Flink kommentierte diese Überlegungen nicht. Auf Anfrage der WirtschaftsWoche erklärte das Unternehmen jedoch, dass derzeit keine Finanzierungsrunde in dieser Größenordnung laufe und es sich um eine vorsorgliche Maßnahme handle – bedingt durch die formalen Vorgaben der SE-Struktur.
Währenddessen expandiert Flink weiter und hat neue Standorte eröffnet. Erstmals meldete das Unternehmen zuletzt ein positives Quartalsergebnis. Nach dem Ausstieg der Wettbewerber Gorillas und Getir im vergangenen Jahr ist Flink der einzige verbliebene Anbieter der ultraschnellen Lebensmittellieferung in Deutschland – und setzt entsprechend auf Wachstum.
Einer der größten Anteilseigner bleibt Rewe, das rund 20 Prozent der Anteile hält und einen Großteil des Sortiments liefert. Auch Doordash, Mutterkonzern von Wolt, ist signifikant beteiligt. Zuletzt hatte Flink im September 2024 Kapital aufgenommen, damals rund 150 Millionen Euro. Wenige Monate später folgte ein Führungswechsel: Die Gründer Oliver Merkel und Christoph Cordes verließen das Unternehmen, seither leitet Mitgründer Julian Dames die Geschäfte allein.