
Anglo American-CEO Duncan Wanblad warnt vor massiven Preissteigerungen im Bergbau infolge von Donald Trumps neuen Strafzöllen. Die Handelsmaßnahmen, die unter anderem Kanada und Mexiko treffen, könnten die weltweite Rohstoffversorgung durcheinanderbringen und zu nachhaltiger Inflation führen.
Die Bergbaubranche reagierte umgehend auf Trumps Ankündigungen. Die Aktien großer Rohstoffkonzerne wie Glencore und Anglo American verloren am Montag in London mehr als zwei Prozent. Besonders betroffen ist Kanada, ein Schlüsselproduzent für Metalle wie Kupfer und Gold sowie Öl und Gas. Auch die angedrohte Kürzung von US-Finanzhilfen für Südafrika sorgt für Unsicherheit.
„Eines ist klar: Zölle werden unter allen Umständen inflationär wirken“, sagte Wanblad. „Die Produktionskosten werden weltweit steigen.“
Während sich Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum mit Trump auf eine einmonatige Aussetzung der Zölle geeinigt hat, befindet sich Kanadas Premierminister Justin Trudeau noch in Verhandlungen mit Washington. Ob die Maßnahmen tatsächlich in vollem Umfang umgesetzt werden, bleibt unklar.
Die Einschätzung Wanblads deckt sich mit der Sorge anderer Bergbauchefs. William Oplinger, CEO des Aluminiumproduzenten Alcoa, erklärte bereits im Januar, dass eine Steuer auf kanadische Importe „die Aluminiumpreise in den USA deutlich verteuern“ werde. Dies hätte direkte Auswirkungen auf Endprodukte wie Autos und Getränkedosen.
Analysten von BMO erwarten, dass die US-Zölle die Marktpreise für Metalle langfristig beeinflussen werden. Kanadische Produzenten könnten ihre Exporte verstärkt nach Europa umlenken, während die USA vermehrt auf Rohstoffe aus Australien zurückgreifen müssten. „Längere Lieferketten bedeuten höhere Kosten für US-Kunden“, so BMO.
Auf dem Investing in African Mining Indaba in Kapstadt forderte Südafrikas Bergbauminister Gwede Mantashe afrikanische Staaten auf, ihre Mineralexporte in die USA auszusetzen. „Sie wollen unsere Rohstoffe, während sie Finanzhilfen streichen. Afrika muss sich behaupten“, erklärte Mantashe.