Der vorliegende Ratgeber gibt Antworten auf diese Fragen und hilft anhand von fünf Fragestellungen, die richtigen Coaching Preise für diese Tätigkeit zu finden.
So legst Du deine Coaching Preise fest
1. Was verlangen andere Coaches?
Ein guter Einstieg in die Fragestellung „Welche Coaching Preise soll ich verlangen?“ ist eine Recherche der Preise von Wettbewerbern. Zwar legen nicht alle Coaches ihre Preise auf ihren Websites offen, aber bei einigen findet sich doch eine Angabe. Eine weitere Möglichkeit zur Preis-Recherche sind die Honorarempfehlungen von Verbänden. So lassen sich beispielsweise beim Berufsverband für Training, Beratung und Coaching (BDTV) und dem Deutschen Coaching Verband (DCV) Honorarempfehlungen einholen. Auf den Seiten dieser Verbände findet man zudem Listen mit Kriterien, die Auswirkungen auf die Honorarhöhe haben.
2. Wie viel muss ich verdienen?
Ein weiterer Ansatz zur Bestimmung der eigenen Coaching Preise ist die Beantwortung der Frage, wie viel man verdienen muss, um seine gesamten Kosten zu decken. Angehende Selbständige machen nicht selten den Fehler, ihre Gesamtkosten zu niedrig einzuschätzen. Zu den Gesamtkosten zählen nicht nur die gesamten Lebenshaltungskosten, sondern selbstverständlich auch alle Kosten im Zusammenhang mit der Arbeit als Coach. Dazu gehören neben den laufenden Kosten für die Miete einer Büroräumlichkeit und die Anschaffung von Arbeitsmitteln auch Kosten für den Betrieb der Website, Werbemaßnahmen und Steuerberatung. Außerdem darf nicht vergessen werden, auch einmalige Kosten, wie zum Beispiel für Fortbildungen oder Beratungen, einzupreisen.
Nachdem alle Kosten aufsummiert und durch die Anzahl der Arbeitsstunden geteilt wurden, ergeben sich die Coaching Preise. Zu diesem Stundensatz lässt sich kostendeckend arbeiten. Natürlich wollen angehende Coaches mit ihrem Business auch Gewinn machen. Die Gewinnspanne muss zum Schluss noch in das Honorar eingepreist werden.
3. Wer sind die Kunden?
Ein ganz entscheidender Faktor hinsichtlich der Bestimmung der Coaching Preise sind die Kunden. Denn was nützt es, Coaching Preise festzulegen, den die Kunden nicht bezahlen wollen oder können? Im Vorfeld der Tätigkeit als Coach sollte man sich deshalb im Detail darüber im Klaren sein, an welche Kundengruppen sich das eigene Angebot richtet. Die folgenden drei Fragen sollte man sich in diesem Zusammenhang unbedingt stellen:
- Sind die Kunden Unternehmen oder Privatpersonen?
- Was verdienen die Kunden im Schnitt?
- Welche Probleme werden für die Kunden gelöst?
Grundsätzlich können bei Unternehmen höhere Coaching Preise verlangt werden als bei Privatpersonen. Vor allem größere Unternehmen haben in der Regel keine Probleme, höhere Honorare zu bezahlen als Kleinunternehmen oder Privatpersonen.
Auch das Einkommen der Kunden wirkt sich direkt auf die Coaching Preise aus. Je mehr die Kunden selbst verdienen, umso höher wird ihre Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistungen eines Coaches sein.
Auch die Art der Probleme, die bei einem Kunden adressiert werden, hat Auswirkungen auf die Coaching Preise. Je gewichtiger die Probleme, bei deren Lösung der Coach mitwirkt, desto höher kann auch das Honorar ausfallen.
4. Coaching Preise: Was ist der persönliche Wert?
Ein weiterer Faktor, der bei der Festlegung der Coaching Preise berücksichtigt werden sollte, ist der persönliche Wert. In dieser Hinsicht spielen die Aspekte Ausbildung und Erfahrung die zentrale Rolle. Coaches, die über eine fundierte akademische Ausbildung verfügen, die idealerweise einen direkten Bezug zu ihrem Coaching Business aufweist, können grundsätzlich höhere Coaching Preise ansetzen.
Zudem kann ein Coach ein höheres Honorar verlangen, wenn er über langjährige Erfahrung verfügt. Diese muss nicht zwangsläufig als Coach erworben worden sein. Viele Coaches beginnen ihr Business erst nach einer langjährigen Tätigkeit in der Industrie oder Dienstleistungsbranche. Kunden sehen sich den Bildungs- und Erfahrungshintergrund eines Coaches sehr genau an und treffen auf dieser Grundlage eine Entscheidung, ob die verlangten Coaching Preise auch angemessen sind.
5. Welche Fehler werden häufig bei Coaching Preisen gemacht?
Viele angehende Coaches begehen bei der erstmaligen Festsetzung ihrer Coaching Preise einen oder mehrere der folgenden Fehler. Der wichtigste Fehler bei der Preisfestlegung ist, aufgrund der Unsicherheit einen zu niedrigen Preis anzusetzen. Coaches sollten sich darüber im Klaren sein, dass fast alle ihrer (potenziellen) Kunden sie aufgrund ihrer Kompetenz(en) und nicht wegen ihres Preises auswählen werden. Nur selten scheitert eine Beauftragung an einer erhöhten Honorarforderung.
Des Weiteren sollte man nicht den Fehler machen, Freundschaftspreise festzulegen – weder für echte Freunde noch für Fremde. Sobald man einmal einen Freundschaftspreis festgelegt hat, wird man ihn später nur sehr schwer korrigieren können. Zudem ist es überhaupt nicht nötig. Ein Coach erbringt für alle Kunden die gleichen Leistungen und hat deshalb auch dieselben Coaching Preise verdient.
Nicht zuletzt ist ein weiterer Fehler bei der Festlegung des Coaching Preises die fehlende Anpassung. Vor allem in Zeiten hoher Preissteigerungen sollte man nicht darauf verzichten, die Preise anzupassen. Andere Unternehmer machen das schließlich auch.