Insgesamt baute man nur 252 Exemplare des Roadsters, weshalb der BMW 507 heute zu den begehrtesten Sammlerstücken der Autowelt gehört.
BMW 507: Ein ikonisches Design
Der BMW 507 zählt zweifellos zu denjenigen Autos mit dem ikonischsten Design aller Zeiten. Als der Sportwagen im Jahre 1955 seine Premiere auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt feierte, riss sein Aussehen Presse wie Publikum zu Beifallsstürmen hin. Das wunderschöne Design des BMW-Flitzers ist Albrecht Graf Goertz zu verdanken, der sich seine erhebliche gestalterische Freiheit nutzte.
An der Front des Roadsters zog Graf Goertz die berühmte BMW-Niere über nahezu die gesamte Breite des Autos. Die Kombination aus der langgezogenen und elegant geschwungenen Motorhaube und dem markanten „Hüftschwung“ des 507 zählt heute noch zu den schönsten Automobildesigns aller Zeiten. Nicht selten findet der BMW 507 seinen Vergleich mit den besten Arbeiten italienischer Designer im Automobilbereich, beispielsweise mit dem Ferrari 250 Cabriolet. Aufgrund des ikonischen Aussehens des Roadsters nahmen die BMW-Designer Ende der 1990er-Jahre die Formgebung des BMW 507 zum Vorbild für das Design des Roadsters Z8.
Eine kurze Geschichte
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde der BMW 507 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt im Jahre 1955. Für die Messe stellte BMW zwei Fahrzeuge fertig: Ein grau-blaues Modell, das im Außenbereich des Geländes für Probefahrten zur Verfügung stand, sowie ein weißes Modell, das am Messestand von BMW zu sehen war. Der weiße 507 verfügte aus diesem Grund nur über eine Motor- und Bremsenattrappen.
Produziert wurde der BMW 507 im Zeitraum vom Herbst 1956 bis zum Sommer 1959. Aufgrund der aufwendigen Produktion und des hohen Preises wurden im knapp dreijährigen Produktionszeitraum lediglich 252 Stück des Roadsters hergestellt. Vor allem in den USA, wo sich BMW große Absatzchancen erhoffte, floppte das Auto komplett. Für BMW wurde das Traumauto somit zu einem wahren Alptraum. Der Roadster führte den Münchner Autobauer fast in die Insolvenz.
BMW 507 ist der Liebling der Stars
Obwohl dem BMW 507 kein großer Markterfolg beschieden war, erfreute er sich bei Prominenten in aller Welt großer Beliebtheit. Zu den bekanntesten Besitzern und Fahrern des BMW-Flitzers zählten der französische Schauspieler Alain Delon, der britische Formel1-Weltmeister John Surtees, die Schweizer Schauspielerin Ursula Andress, der österreichische Skirennläufer Toni Sailer und nicht zuletzt der King of Rock’n’Roll, Elvis Presley.
Darüber hinaus war der BMW 507 auch in zahlreichen Kinofilmen zu sehen, darunter die französische Kriminalkomödie Fantomas und die deutsche Komödie Hula-Hopp, Conny. Im Jahre 2015 würdigte die Bundesrepublik das Fahrzeug mit einer Sondermarke der Briefmarkenserie „klassische deutsche Automobile“.
Ein rares Sammlerstück
Von den 252 insgesamt produzierten Fahrzeugen des BMW 507 sind heute noch etwa 220 Stück erhalten. Fünf davon befinden sich im Besitz des Herstellers BMW. Angesichts der sehr geringen Produktionszahl des Roadsters zählt der BMW 507 zu den begehrtesten Sammlerstücken unter Autofans. 507-Modelle erzielen bei Auktionen regelmäßig Preise von über einer Million Euro.
Der Auktionsrekord für einen BMW 507 liegt bei 4,5 Millionen Euro. Bei diesem Wagen handelte es sich um das Auto des britischen Rennpiloten und Formel1-Weltmeisters John Surtees, das er bis zu seinem Lebensende besaß.
Im Herbst 2022 entdeckte man in Philadelphia in den USA ein gut erhaltenes 507-Modell, das vier Jahrzehnte lang in einer Garage versteckt war. Bei einer Auktion erzielte der kaum gefahrene Roadster einen Preis von 2,3 Millionen Dollar.
Bei seiner Markteinführung 1957 kostete der BMW 507 übrigens 26.500 D-Mark, was heutzutage einem Preis von 67.000 Euro entspräche. Erhellender in Bezug auf die Preisfrage ist jedoch die Relation des Preises zum Durchschnittsgehalt eines Arbeitnehmers. 1957 kostet der BMW das 5,5-fache Bruttojahresgehalt eines Arbeitnehmers. Daraus würde sich heute ein fiktiver Kaufpreis von rund 200.000 Euro ableiten.
Herausragende Technik
Unter der Motorhaube des BMW saß ein V8-Motor mit 3,2 Liter Hubraum und einer Leistung von 150 PS. Diese Motorisierung verhalf dem Sportflitzer zu einer Höchstgeschwindigkeit von fast 200 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in zwölf Sekunden.
Der BMW-Roadster punktete in technischer Hinsicht mit zwei Besonderheiten. Zum einen mit seiner Aluminiumkarosserie, die man in Handarbeit baute. Sie sorgte somit für das niedrige Gewicht und die sportlichen Fahrleistungen des Roadsters. Zum anderen besaß der BMW eine atypische Einbaulage des Getriebes. Im Gegensatz zu fast allen anderen Fahrzeugen, bei denen das Getriebe direkt an die Kupplungsglocke angeflanscht war, befestigte BMW das Getriebe des 507 in Höhe der Vordersitze elastisch am Fahrzeugrahmen. Damit ergaben sich gleich drei Vorteile auf einen Schlag: Der Schwerpunkt des limitierten Autos lag weiter hinten, der Motor konnte weicher gelagert und die Kupplung konnte ohne Getriebeausbau getauscht werden.