Die Kosten in einem Unternehmen lassen sich auf verschiedene Weise kategorisieren. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel in einer Vierteilung in Gründungs- und Investitions- sowie variable und Fixkosten. Doch wie sieht es mit den Kosten in der Selbstständigkeit aus?
Kosten der Selbstständigkeit – diese vier Kategorien sollte jeder kennen
Gründungskosten: Hierzu gehören zum Beispiel die Kosten für den Notar oder die Gewerbeanmeldung. Sie entstehen zu Beginn der Selbstständigkeit und dienen dazu, das neue Geschäft anzutreiben.
Investitionen: Um das Geschäft auszubauen, sind von Zeit zu Zeit Investitionen erforderlich. Das können neue Computer oder Möbel für das Büro sein, ebenso wie Maschinen oder Gebäude. Diese Investitionen verursachen zwar Kosten, sie erhöhen aber auch den Eigenkapitalanteil.
Fixkosten: Die Miete für die Büroräume, Strom, Versicherungen oder die Ausgaben für das Personal gehören zu den typischen Fixkosten. Sie bleiben immer gleich und treten kontinuierlich auf. Daher ist eine genaue Planung wichtig, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Variable Kosten: Wie hoch diese variablen Kosten für die Selbstständigkeit ausfallen, hängt von der Höhe des Umsatzes ab. Ein typisches Beispiel ist das Material, das für die Herstellung der Produkte erforderlich ist.
Unterschied zwischen einmaligen und laufenden Kosten
Während sich einmalig auftretende Kosten für die Selbstständigkeit häufig besonders leicht planen lassen, sind die laufenden Kosten schwieriger vorherzusehen und vielfältiger. Daher ist eine exakte Planung gerade im Hinblick auf die laufenden Kosten wichtig. Mieten, Gehälter oder Ratenzahlungen fallen eventuell immer an und besitzen daher langfristig Bedeutung. Anders sieht es bei den Gründungskosten oder bestimmten Investitionen aus. Hier fällt es leichter, die konkreten Kosten zu bestimmen und diese fallen nur einmal an. Daher bezieht sich die Planung der Kosten für die Selbstständigkeit im Wesentlichen auf die laufenden Kosten.
Das Personal verursacht häufig hohe Kosten der Selbstständigkeit
Viele Selbstständige sind auf die tatkräftige Mitwirkung ihrer Mitarbeiter angewiesen und müssen daher laufend Gehälter zahlen. Die entstehenden Personalkosten gehören häufig zu den größten Kostenpositionen. Neben dem Lohn bzw. dem Gehalt sind auch Beiträge zur Sozialversicherung in Höhe des Arbeitsgeberanteils und in einigen Fällen Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu zahlen. Weiterhin ist es möglich, dass für die Berufsgenossenschaft Beiträge anfallen.
Für ein stabiles Betriebsfundament ist eine solide Planung der Personalkosten unverzichtbar. Wichtig ist, in diesem Zusammenhang das Wachstum in den kommenden Monaten und Jahren in den Blick zu nehmen. Denn dieses geht zumeist mit einem höheren Personalbedarf einher. Entsprechend steigen auch die Kosten in der Selbstständigkeit für das Personal schnell an. In einem seriösen Businessplan findet das Berücksichtigung. Sinnvoll ist zum Beispiel eine Planung des Personalbedarfs und der damit zusammenhängenden Kosten in den ersten fünf Jahren.
Diese Sachgemeinkosten darf kein Selbstständiger vernachlässigen
Nicht alle anfallenden Kosten in der Selbstständigkeit stehen in unmittelbarer Verbindung zur Herstellung eines Produkts. Einige Kosten fallen unabhängig davon an, wie zum Beispiel die Kosten für die Heizung, für Strom oder die Miete. Hinzu kommen Ausgaben für das Marketing oder die Steuern, die der Selbstständige zu zahlen hat. Alles das sind Sachgemeinkosten. Sie sind notwendig, um den Betrieb am Laufen zu halten, sie sind aber nicht direkt durch die Produkte oder Dienstleistungen verursacht.
Viele weitere Positionen kommen zu den Sachgemeinkosten hinzu. Dazu gehören zum Beispiel die Aufwendungen für die Telekommunikation wie Internet oder Telefon. Auch Versicherungen sind hier zu berücksichtigen. Es ist diese Vielfältigkeit, die eine sorgfältige Planung dieser Kostenart erforderlich macht.
Kosten in der Selbstständigkeit: Auszahlungen an sich selbst
Die Selbstständigkeit soll sich finanziell lohnen. Daher ist es erforderlich, aus den laufenden Umsätzen private Ausgaben zu finanzieren. Wer hier keine Überraschungen oder Engpässe erleben möchte, nimmt in seiner Finanzplanung auch einen Unternehmerlohn auf. So ist es zum Beispiel notwendig, für den Urlaub oder Zeiten der Krankheit Rücklagen zu bilden. Es kann auch zu Phasen mit schwindenden Umsätzen kommen, auf die sich der Selbstständige ebenfalls vorbereiten muss, um seine privaten Ausgaben weiterhin finanzieren zu können. Wer als Selbstständiger seine laufenden Kosten plant, muss die privaten Ausgaben also unbedingt berücksichtigen.
Da private und geschäftliche Kosten in der Selbstständigkeit nicht gleichzusetzen sind, kann es sich lohnen, hierfür getrennte Konten zu führen. Dann fällt es leichter, die Finanzierung des Unternehmens und des eigenen Lebensstandards sicherzustellen.