Vom Öl zur Cloud: Wie sich der MSCI World komplett verändert hat

1992 führten Exxon, Coca-Cola und General Electric die Rangliste an, Technologiewerte spielten keine Rolle. Mitte der 1990er änderte sich das Bild: Microsofts Aufstieg markierte den Beginn der digitalen Ära. Seither haben sich Machtverhältnisse dramatisch verschoben – 2025 vereinen Apple, Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft, Tesla und Nvidia fast ein Viertel des gesamten Index auf sich.

Auch geografisch ist der Wandel deutlich: Der US-Anteil stieg von rund 50 auf über 70 Prozent, während Japan und Europa an Bedeutung verloren. Deutschland kommt nur noch auf gut zwei Prozent. Ursache ist die Gewichtung nach Marktkapitalisierung – wer an der Börse wächst, gewinnt Einfluss im Index.

Diese Konzentration hat Licht und Schatten. Anleger profitierten von enormen Tech-Gewinnen, tragen aber auch Klumpenrisiken. Ein Einbruch bei wenigen Schwergewichten könnte den gesamten Index belasten. Dennoch bleibt die langfristige Rendite beeindruckend: Seit 1988 erzielte der MSCI World im Schnitt 8,8 Prozent pro Jahr.

Für Privatanleger gilt er damit weiter als solide Basisanlage – auch wenn der „Welt“-Index längst vor allem eines ist: ein Abbild der Dominanz amerikanischer Technologie.

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