Bis zu 19 Prozent Aufschlag: So stark treiben Balkone die Preise von Eigentumswohnungen nach oben

Ob Sonnenbaden, Grillen oder Sternegucken – auf dem eigenen Balkon lässt sich der Sommer in vollen Zügen genießen. Das hat jedoch seinen Preis: Deutschlandweit treibt ein Balkon den Angebotspreis einer Eigentumswohnung um durchschnittlich 6,1 Prozent in die Höhe. In der Spitze müssen Käufer in deutschen Großstädten sogar fast 19 Prozent mehr bezahlen.

Doch es gibt auch Städte, in denen ein Balkon nur wenig am Kaufpreis ändert. Das zeigt eine aktuelle immowelt Analyse über die Preisaufschläge für Eigentumswohnungen mit Balkon in 42 ausgewählten deutschen Großstädten. Im Rahmen der Untersuchung wurde der durchschnittliche prozentuale Einfluss eines Balkons, einer Terrasse oder einer Loggia auf den Angebotspreis ermittelt, wobei alle anderen Wohnungsmerkmale konstant gehalten wurden.

Geringster Aufschlag in München

In den beliebten Metropolen fallen die prozentualen Aufschläge für einen Balkon vergleichsweise gering aus. Die starke Nachfrage in diesen Städten sorgt dafür, dass auch Wohnungen ohne Balkon oftmals zu hohen Preisen verkauft werden. Ein Balkon hat somit tendenziell weniger Einfluss auf den Gesamtpreis. Am deutlichsten zeigt sich das in München, der mit Abstand teuersten deutschen Großstadt. Dort erhöht ein Balkon den Angebotspreis einer Eigentumswohnung im Mittel um lediglich 2,0 Prozent – der niedrigste Wert der Analyse.

Berlin: Knapp 6 Prozent Aufpreis für einen Balkon

In den anderen populären Hotspots müssen Immobilienkäufer ebenfalls nur mit moderaten Aufpreisen rechnen. In Köln liegt der durchschnittliche Aufschlag für eine Eigentumswohnung mit Balkon bei 2,9 Prozent. Vergleichsweise gering fallen die Mehrkosten auch in Frankfurt (+3,5 Prozent) und Hamburg (+4,0 Prozent) aus. Etwas größer ist das Preis-Plus in Berlin: Wer einen Balkon für unverzichtbar hält, muss in der deutschen Hauptstadt mit einem Aufschlag von 5,6 Prozent rechnen.

Bis zu 19 Prozent: Höchste Balkonzuschläge in NRW und im Osten

Am deutlichsten ist der Einfluss von Balkonen auf die Angebotspreise hingegen abseits der beliebten Metropolen. Die höchsten prozentualen Mehrkosten der Analyse verzeichnet das nordrhein-westfälische Solingen. Dort verteuert ein Balkon den Preis einer Eigentumswohnung um durchschnittlich 18,8 Prozent. Mit zweistelligen prozentualen Aufschlägen müssen Käufer auch in mehreren anderen Großstädten Nordrhein-Westfalens rechnen, etwa in Mönchengladbach (+14,0 Prozent), Oberhausen (+12,9 Prozent) oder Mülheim an der Ruhr (+12,0 Prozent). Gerade die Ruhrgebietsstädte sind durch Arbeitersiedlungen geprägt, in denen ein Balkon oftmals nicht zur Ausstattung gehört. Eigentumswohnungen mit Balkon sind folglich begehrt und werden daher möglicherweise zu höheren Preisen angeboten.

Auch in mehreren ostdeutschen Großstädten müssen sich balkonaffine Käufer auf ein spürbares Preis-Plus einstellen. Den zweitstärksten Aufschlag der Analyse gibt es in Halle (Saale) mit 15,4 Prozent. In Leipzig (+12,9 Prozent) und Magdeburg (+12,0 Prozent) fallen die Mehrkosten für einen Balkon ebenfalls vergleichsweise deutlich aus. Die ostdeutschen Städte verfügen über viel alte Bausubstanz, in der ein Balkon im Gegensatz zu Neubauten nicht als Standard gilt. Das könnte dafür sorgen, dass Eigentumswohnungen mit Balkon in diesen Städten zum Teil deutliche höhere Preise am Markt erzielen.

Ausführliche Ergebnistabellen stehen hier zum Download bereit.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der prozentualen Preisaufschläge waren in den vergangenen 12 Monaten auf immowelt.de inserierte Angebote in 42 ausgewählten deutschen Großstädten. Im Rahmen der Analyse wurde der durchschnittliche prozentuale Einfluss eines Balkons, einer Terrasse oder einer Loggia auf den Angebotspreis ermittelt. Für die Berechnung wurde ein hedonisches Modell angewendet. Dabei wurden alle anderen Merkmale wie Baujahr und Größe konstant gehalten.

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