
Von Januar bis August 2025 hat China die USA knapp überholt: Der Warenverkehr mit der Volksrepublik summierte sich auf 163,4 Mrd. €, mit den Vereinigten Staaten auf 162,8 Mrd. €. Noch zur Jahresmitte lagen die USA vorn; 2024 hatten sie China den Titel nach Jahren (2016–2023) abgenommen.
Treiber des Wechsels
- US-Zölle drücken Exporte: Die deutschen Ausfuhren in die USA gingen in den ersten acht Monaten um 7,4 % auf 99,6 Mrd. € zurück – klassische Exportgüter wie Autos, Maschinen und Chemie litten besonders.
- Importwelle aus China: Einfuhren aus China stiegen um 8,3 % auf 108,8 Mrd. €. Gleichzeitig brachen die Exporte nach China um 13,5 % auf 54,7 Mrd. € ein, da viele Produkte inzwischen lokal gefertigt werden.
Was Ökonomen sagen
Verbands- und Bankökonomen warnen vor der Dynamik: Die starke Zunahme chinesischer Lieferungen – häufig preisaggressiv und teils staatlich gestützt – trifft Schlüsselbranchen wie Batterien, Maschinenbau, Metalle und chemische Vorprodukte. Das erhöhe die Abhängigkeit und verschärfe den Wettbewerb in strategischen Industrien. Zudem verlagere China Handelsströme verstärkt von den USA Richtung EU, auch als Reaktion auf die von Präsident Donald Trump erhöhten Zölle.
Einordnung
Deutschland bleibt zwischen zwei Schwergewichten eingeklemmt: Rückgänge bei den USA wegen Handelsbarrieren, zunehmender Importdruck aus China – bei gleichzeitig schwächeren Ausfuhren dorthin. Für Politik und Industrie rückt damit die Frage in den Fokus, wie Standort- und Handelspolitik die Wettbewerbsfähigkeit sichern, ohne neue Abhängigkeiten zu schaffen.