GenAI Analytics im Realitätscheck: Zwischen Effizienzsteigerung und strategischen Hürden

© BearingPoint GmbH
42 Prozent der Teilnehmenden einer neuen Studie der Unternehmensberatung BearingPoint verwenden oder testen bereits weitreichend GenAI im Bereich Data Analytics (GenAI Analytics) in ihren Unternehmen. GenAI Analytics bietet enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Automatisierung datengetriebener Prozesse. Doch viele Unternehmen stehen bei der Umsetzung noch am Anfang – und kämpfen mit strategischen, organisatorischen und technischen Herausforderungen. 79 Prozent der Befragten fordern zudem eine stärkere gesamteuropäischen KI-Positionierung, um nicht weiter hinter den USA und China zurückzufallen.

Unter dem Titel “What’s next in Analytics?” hat BearingPoint Entscheider aus Unternehmen der DACH-Region befragt. Das Ergebnis: 85 Prozent der Befragten sehen dringenden Handlungsbedarf bei ihrer aktuellen Analytics-Systemlandschaft, um GenAI Anwendungen zu implementieren. Darüber hinaus geben unter den befragten Personen 60 Prozent an, dass sie den zukünftigen Bedarf an GenAI-Experten im Analytics-Bereich nicht decken können. In den Fachabteilungen verfügen zudem lediglich 35 Prozent der Mitarbeitenden über gute Kenntnisse in dieser Thematik. Klare Strategien in technischer und organisatorischer Hinsicht sind daher unerlässlich, damit eine heterogene Tool-Landschaft und Fehlinvestitionen vermieden werden können.

What’s next in Analytics?

GenAI Analytics bezeichnet den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz in den Bereichen Data Analytics, Reporting und Business Intelligence. Ziel ist es, Analytics getriebene Prozesse intelligenter, effizienter und interaktiver zu gestalten – von der Analyse über die Visualisierung bis hin zur automatisierten Entscheidungsunterstützung.

Im Unternehmenskontext besteht weiterhin großes unausgeschöpftes Potenzial beim Einsatz von GenAI Analytics. Die Identifikation von hochwertigen, unternehmensspezifischen Anwendungsfällen sowie die Einbindung relevanter Stakeholder wird für Organisationen entscheidend sein. Sowohl eine robuste Cloud-basierte GenAI-Analytics-Architektur als auch die Stärkungen von Compliance- und Governance-Strukturen stellen weitere wichtige Faktoren dar, um den Wandel im Analytics-Bereich voranzutreiben. Zudem kann die Gefahr eines Fachkräftemangels durch Investitionen in Recruiting und KI-spezifische Trainingsprogramme sowie dem flexiblen Einsatz externer Experten reduziert werden .

Effizienzsteigerung dank GenAI Analytics: Fast die Hälfte der Befragten ist auf dem Weg

Die größten Vorteile sehen die Befragten in der Effizienzsteigerung, Kostensenkung und insbesondere bei der Analyse aufwendig strukturierter Daten. Anwendung finden GenAI-Analytics-Tools aktuell hauptsächlich in der Datenaufbereitung (52 Prozent) sowie bei Dokumentation und Administration (48 Prozent). Als weitere relevante Anwendungsfälle werden die automatisierte Report-Generierung, Datenexploration und Data Mining genannt. Jeweils 37 Prozent der Befragten bestätigen einen entsprechenden Einsatz. Dabei sind ChatGPT von OpenAI (71 Prozent) und Microsoft Copilot (45 Prozent) mit großem Abstand die am häufigsten genutzten generativen KI-Assistenten unter den Befragten.

Die Hürden für GenAI Analytics: von Qualitätsbedenken bis geopolitische Risiken

Auch die Herausforderungen werden von den Befragten klar benannt: Compliance, Datensicherheit und Qualitätsbedenken stehen – noch vor ethischen Bedenken – an erster Stelle. Ein signifikanter Investitionsbedarf in Technologie und Organisation wird nicht zuletzt wegen der Sicherheitserwägungen gegenüber Technologien des US-amerikanischen oder chinesischen Marktes erkannt. Besteht KI-Technologie “made in Europe” gegenüber den Marktführern aus dem Silicon Valley und aus Fernost? Lediglich 21 Prozent der Befragten bewerten aktuelle KI-Initiativen auf EU-Ebene als ausreichend. 79 Prozent sehen hingegen mit Blick auf die geopolitische Situation die technologische Dominanz der Vereinigten Staaten und der Volksrepublik kritisch. Gefordert wird eine verstärkte Initiative der Europäischen Union für mehr digitale Souveränität.

Christoph Landgrebe, Partner bei BearingPoint im Bereich Data Analytics, bewertet diese zentralen Erkenntnisse: “Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich, dass Unternehmen die Relevanz von GenAI-Analytics-Anwendungen erkannt haben und höhere Investitionen in der Zukunft planen. Grundlage für einen zielgerichteten Einsatz bilden eine Einführungsstrategie, die Identifikation von hochwertigen, unternehmensspezifischen Anwendungsfällen sowie strukturierte Ansätze mithilfe eines AI-Governace Frameworks.”

Link zum Studiendokument: https://ots.de/xEr2Zd

Über die Studie

Für die vorliegende Studie “What’s next in Analytics?” wurden Probandinnen und Probanden aus der deutschsprachigen Wirtschaft (DACH-Region) befragt. Die befragten Beschäftigten (90 Prozent Vollzeit-, 10 Prozent Teilzeitbeschäftigte) gehören mehrheitlich der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen an und stammen überwiegend aus den Bereichen Industrie & Produktion (19 Prozent ), Medien & IT (16 Prozent) sowie Finanz- und Versicherungswesen (12 Prozent). Einbezogen in die Datenerhebung wurden sämtliche Abteilungen und Levels innerhalb eines Unternehmens. In der überwiegenden Mehrzahl setzten sich die Studienteilnehmenden aus erfahrenen Fachkräften diverser Branchen sowie großen Unternehmen zusammen.

You May Also Like
Weiterlesen

Absturz der Preise: Erbschaftssteuer spült Immobilien auf den Markt?

Aufgrund einer weitreichenden Änderung im Jahressteuergesetz wird sowohl das Schenken als auch das Erben ab 2023 teurer. Dieser Umstand könnte viele Menschen dazu veranlassen, teure Erbschaften wie Immobilien zu veräußern. Doch inwieweit wirken sich die Gesetzesänderungen im nächsten Jahr wirklich auf den Immobilienmarkt aus?
Weiterlesen
Weiterlesen

Mehr Milliardäre als jemals zuvor: manager magazin veröffentlicht Liste der reichsten Deutschen 2024

Mit einem geschätzten Vermögen von 43,7 Milliarden Euro ist Lidl-Gründer Dieter Schwarz (85) der reichste Deutsche. Schwarz verdrängt damit die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten (62) und Stefan Quandt (58) auf Rang 2 in der Reichstenliste des manager magazins. Auf Platz 3 rangiert mit einem geschätzten Vermögen von 33,8 Milliarden Euro wie im Vorjahr die Familie Merck, der die Mehrheit am gleichnamigen Pharma- und Chemiekonzern gehört.
Weiterlesen
Weiterlesen

Unternehmen müssen sich branchenübergreifend neu ausrichten: Bain baut Turnaround-Expertise weiter aus

Dysfunktionale Lieferketten, drohende Energieknappheit, hohe Inflation und steigende Zinsen setzen Unternehmen in allen Branchen massiv unter Druck. Gleichzeitig gilt es, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und vorgegebene Emissionsziele zu erreichen. Um die Firmen bei der erforderlichen Neuausrichtung ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen und sie in existenzbedrohenden Krisen zu stabilisieren, erweitert die internationale Unternehmensberatung Bain & Company einmal mehr ihre fachliche und personelle Expertise in den Bereichen Turnaround und Transformation.
Weiterlesen
Weiterlesen

Die Kunst der Kaufentscheidung Der Einfluss von Werbung auf das Gedächtnis der Konsumenten

Die Qual der Wahl. Noch nie mussten die Menschen so viele Entscheidungen treffen wie heute. Die vielen Möglichkeiten machen uns das Leben schwer. Etwa alle drei Sekunden steht eine Entscheidung an. Viele davon sind Kaufentscheidungen. Kein Wunder also, dass unser Kopf als Schutz vor Überforderung bei vermeintlich unwichtigen Entscheidungen auf Autopilot stellt.
Weiterlesen
Weiterlesen

d-fine mit klarer Wachstumsprognose für 2023: Mehr als 200 neue Stellen und Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe

Um die weiterhin steigende Nachfrage am Markt zu bedienen, plant die in Frankfurt ansässige, europaweit tätige Unternehmensberatung d-fine für 2023 alleine in Deutschland mehr als 200 neue Stellen. Zielgruppe sind insbesondere Hochschulabsolventinnen und -absolventen naturwissenschaftlicher, mathematischer und technischer Studiengänge.
Weiterlesen