Gold eilt von Rekord zu Rekord – Anleger flüchten ins Edelmetall

Gold durchbricht die Schallmauer

Vor kaum zehn Tagen überschritt Gold erstmals die Marke von 4.000 Dollar – jetzt kratzt es bereits an 4.250. Auch in Euro wurde ein neuer Rekord gesetzt: 3.639 Euro pro Unze. Das ist ein Zuwachs von über 60 % seit Jahresbeginn – eine Entwicklung, die selbst erfahrene Edelmetallhändler überrascht.

Hinter dem Höhenflug steht vor allem die Erwartung einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt auf zunehmende Risiken für den Arbeitsmarkt hingewiesen und damit Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik befeuert. Da Gold keine Zinsen abwirft, profitiert es von sinkenden Renditen – je niedriger die Zinsen, desto attraktiver wird das Edelmetall.

Anleger suchen Sicherheit

Neben der Geldpolitik sorgt auch die geopolitische Lage für Rückenwind. Der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, Spannungen im Nahen Osten und ein nachlassendes Vertrauen in Staatsanleihen treiben Investoren verstärkt in den „sicheren Hafen“ Gold.

Während Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven ausbauen, strömen auch Privatanleger in physische Edelmetalle. Münzen wie Maple Leaf oder Krügerrand sind teilweise ausverkauft – ein klares Signal für den anhaltenden Vertrauensverlust in Papiergeld.

Minenaktien explodieren

Die Goldhausse sorgt für Rekordgewinne bei Minenunternehmen. Besonders stark laufen die Papiere von Agnico Eagle Mines, B2Gold und Torex Gold – allesamt Favoriten der Redaktion des Börsenbriefs Der Aktionär.

  • Agnico Eagle: +130 % seit Jahresbeginn
  • B2Gold: +130 %
  • Torex Gold: +140 %

Die Kombination aus hohen Goldpreisen, niedrigen Energiekosten und stabilen Fördermengen lässt die Gewinne der Produzenten sprudeln.

Wie lange geht das noch gut?

Viele Marktbeobachter warnen inzwischen vor Überhitzung. Nach einem Anstieg von 60 % in weniger als zehn Monaten sei kurzfristig mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Dennoch bleibt die Stimmung am Goldmarkt eindeutig bullisch.

Langfristig sehen Experten weiteres Potenzial: Die strukturelle Verschuldung der Staaten, geopolitische Unsicherheiten und der Trend zu „Hard Assets“ sprechen für anhaltendes Interesse.

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