
Missverständliche Formulierung sorgt für Empörung
Während einer Live-Moderation über die Freilassung israelischer Geiseln verwendete Hayali zwei missverständliche Formulierungen: Sie sprach einerseits von „palästinensischen Geiseln“, andererseits von „normalen Palästinensern“, die im Rahmen des Austauschs freigelassen worden seien.
In sozialen Netzwerken löste dies massive Kritik aus. Viele Nutzer warfen der Moderatorin eine Verharmlosung von Hamas-Terroristen vor. Nach offiziellen israelischen Angaben handelte es sich bei den freigelassenen Palästinensern überwiegend um verurteilte Terroristen oder inhaftierte Hamas-Mitglieder, nicht um zivile Geiseln.
ZDF räumt zwei Fehler ein – und nimmt Hayali in Schutz
In einer Stellungnahme gegenüber der Berliner Zeitung sprach das ZDF von zwei „unbeabsichtigten Fehlern“. Zum einen habe es sich bei der Wortwahl „palästinensische Geiseln“ um einen Versprecher in einer frei vorgetragenen Anmoderation gehandelt. Zum anderen sei auch eine falsche Einblendung („Austausch der Geiseln“) redaktionell korrigiert worden.
Der Sender betont, Hayalis Formulierung sei „erkennbar nicht absichtlich gewählt“ gewesen. Die Moderatorin habe in der Live-Situation „nach der korrekten Bezeichnung gesucht“, während sie sichtbar stockte. In den übrigen vier Stunden der Sendung habe sie laut ZDF stets korrekt von „palästinensischen Häftlingen“ oder „Gefangenen“ gesprochen.
Kritik an wiederholten Fehltritten
Für das ZDF ist es nicht das erste Mal, dass es Äußerungen Hayalis nachträglich erklären muss. Ende September hatte die Journalistin im Heute-Journal den Mord am US-Kommentator Charlie Kirk in Zusammenhang mit dessen „rassistischen und sexistischen Aussagen“ gebracht – eine Formulierung, die ebenfalls scharf kritisiert wurde.
Damals erklärte das ZDF, man habe den Beitrag „intern kritisch reflektiert“ und mit Hayali nachbesprochen. Ziel sei es nicht gewesen, „Verständnis für Gewalt zu suggerieren oder die Tat zu relativieren“.
Vertrauensfrage an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Die wiederholten Kommunikationspannen werfen Fragen zur redaktionellen Kontrolle und Sprachsensibilität des öffentlich-rechtlichen Senders auf – insbesondere bei heiklen politischen Themen. Kritiker bemängeln, dass sich derartige Fehler häuften und das Vertrauen in die Neutralität der Berichterstattung untergrüben.
Das ZDF betont indes, man bedauere die „unbeabsichtigten Fehler“ und halte an Hayali fest. Von der Moderatorin selbst gibt es bislang kein Statement.