Nutze die Kundensegmentierung – welche Typen sind für dich am interessantesten?

Kundensegmentierung: Mehr über die eigenen Kunden wissen
Jedes Unternehmen sollte wissen, wie seine Kunden ticken. Denn nur wer seine Kunden kennt, wird diese erfolgreich mit gezielten Marketing- und Vertriebsmaßnahmen ansprechen können. Mit einer Kundensegmentierung finden Unternehmen entsprechend heraus, welche Kundengruppen für sie am interessantesten sind. Wir erklären, welche Kundenmerkmale dafür herangezogen werden können.

Unter einer Kundensegmentierung wird die Aufteilung von Kunden auf Basis bestimmter kaufrelevanter Merkmale in einzelne homogene Käufergruppen (sogenannte Segmente) verstanden. Mithilfe einer Kundensegmentierung lassen sich somit untereinander abgrenzbare Käufergruppen definieren. Die Kunden in den jeweiligen Segmenten zeichnen sich durch ähnliche Interessen und Kaufverhaltensweisen aus.

Die Größe von Kundensegmenten ist abhängig von der Größe, dem Markt und sonstigen Besonderheiten eines Unternehmens. Im Allgemeinen definieren größere Unternehmen auch größere Kundensegmente mit einer höheren Anzahl an Käufern.

Warum ist die Kundensegmentierung so wichtig?

Eine Kundensegmentierung hilft Unternehmen jeder Branche und jeder Größenordnung dabei, ihre Kunden besser zu verstehen. Je mehr ein Unternehmen über seine Kunden weiß, desto gezielter kann es diese mit Marketingmaßnahmen ansprechen. Durch die Einteilung von Kunden in einzelne Segmente sind Unternehmen in der Lage, die segmentspezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse der Kunden genau zu adressieren.

Folglich ist die Kundensegmentierung nicht nur ein entscheidender Faktor für eine bessere Kundenorientierung, sondern verringert auch Streuverluste im Marketing signifikant. Kunden, deren individuelle Bedürfnisse gezielt angesprochen werden, sind eher bereit, einen Kauf zu tätigen und langfristig loyale Käufer zu werden.

Was ist der Unterschied zwischen Kunden- und Marktsegmentierung?

Häufig begehen Unternehmen den Fehler, die Kunden- und Marktsegmentierung in einen Topf zu werfen. Diese beiden Arten der Segmentierung unterscheiden sich jedoch grundsätzlich voneinander. Bei der Marktsegmentierung geht es darum, den für das Unternehmen relevanten Markt zu definieren. Dabei werden alle bestehenden, ehemaligen und potenziellen Kunden miteinbezogen. Der definierte Markt kann in einem nächsten Schritt nach bestimmten Kriterien (z.B. der Preis) in weitere Teilmärkte unterteilt werden.

Die Kundensegmentierung folgt immer auf die Marktsegmentierung. Erst wenn ein Unternehmen weiß, in welchem Markt es tätig ist bzw. sein möchte, kann es seine Kunden segmentieren. Im Gegensatz zur Marktsegmentierung konzentriert sich die Kundensegmentierung ausschließlich auf den bestehenden Kundenstamm.

Welche Arten der Kundensegmentierung gibt es?

Generell gibt es zwei Arten der Kundensegmentierung: Die eindimensionale und die mehrdimensionale. Während bei einer eindimensionalen Kundensegmentierung nur ein einziges Merkmal für die Abgrenzung der Kundengruppen verwendet wird, werden bei der mehrdimensionalen Segmentierung mehrere Faktoren herangezogen. Das macht die mehrdimensionale Kundensegmentierung deutlich komplexer.

Eindimensionale Kundensegmentierung

Durch die Unterteilung nach nur einem Kriterium (z.B. dem Umsatz) lässt sich die eindimensionale Kundensegmentierung in der Regel sehr schnell und einfach durchführen. Der Nachteil der eindimensionalen Variante ist jedoch, dass dadurch keine homogenen Kundengruppen entstehen. Denn innerhalb der Gruppen unterscheiden sich die Kunden in vielen weiteren Merkmalen.

Zu den typischen Ansätzen der eindimensionalen Kundensegmentierung gehören:

  • ABC-Analyse: Mit Hilfe dieser weit verbreiteten Methode werden Kunden auf Grundlage ihres Umsatzes in A (sehr wichtige), B (wichtige) und C (weniger wichtige) Kunden eingeteilt.
  • Analyse der Kaufhäufigkeit: Auch mit dieser Methode werden Kunden in drei Gruppen unterteilt: Stammkunden, Gelegenheitskäufer und Einmalkäufer.
  • Analyse des Kaufvolumens pro Kaufakt: Mit dieser Analyse bestimmen Unternehmen den durchschnittlichen Wert des Warenkorbs bei einem Einkauf. So werden Kunden mit einem hohen und einem geringen Kaufvolumen pro Einkauf unterschieden.
  • Analyse der Verwendungsintensität: Mit dieser Methode wird bestimmt, wie häufig Kunden ein Produkt einsetzen. Für gewöhnlich werden die beiden Gruppen der „Heavy User“ und der „Light User“ unterschieden.

Mehrdimensionale Kundensegmentierung

Bei der multivariaten Kundensegmentierung werden mehrere Kundenmerkmale gleichzeitig herangezogen, wodurch Kundengruppen entstehen, die in ihren Eigenschaften relativ homogen sind und sich dadurch von anderen Gruppen (mehr oder weniger) deutlich abgrenzen lassen.

Folgende Analysemethoden werden häufig zur mehrdimensionalen Kundensegmentierung eingesetzt:

  • Faktorenanalyse: Diese Methode filtert wichtige Faktoren (sogenannte Supervariablen) aus allen Merkmalen heraus.
  • Multidimensionale Skalierung: Bei dieser, auch Ähnlichkeitsstrukturanalyse genannten Methode, ordnet man Kundengruppen in einer Matrix so an, dass deren Abstände zueinander Aufschluss über die Ähnlichkeit der Gruppen geben.
  • Diskriminanzanalyse: Hier werden Kunden in Gruppen unterteilt, indem durch eine sogenannte „Diskriminanzfunktion“ Gruppen auf signifikante Unterscheidungen ihrer Merkmale geprüft werden.
  • Conjoint-Analyse: Mithilfe dieser häufig eingesetzten Methode werden bestimmte Präferenzen von Kunden hinsichtlich eines Produktes herausgefiltert.

Welche Merkmale eignen sich für die Segmentierung?

Die Liste der für eine Kundensegmentierung einsetzbaren Kriterien ist lang. Je nach Branche, Produktspektrum und Größe kann sie bei Unternehmen sehr unterschiedlich ausfallen. Die am häufigsten bei der Kundensegmentierung im B2C-Bereich zur Anwendung kommenden Merkmale sind:

  • Demografische Merkmale, z.B. Alter und Geschlecht
  • Geographische Merkmale, z.B. Wohnland und Wohnort
  • Sozioökonomische Merkmale, z.B. Einkommen und Bildungsniveau
  • Verhaltensmerkmale, z.B. Kauffrequenz und Umsatz

Da bei Geschäftskunden häufig andere Kaufkriterien eine Rolle spielen als bei Privatkunden, wendet man bei der Kundensegmentierung im B2B-Bereich oftmals alternative Kriterien an. Dazu zählen:

  • Unternehmensmerkmale, z.B. Branche und Größe
  • Operative Merkmale, z.B. Technologien und Knowhow
  • Situative Merkmale, z.B. Auftragsvolumen und Dringlichkeit
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like
Regeln der Kommunikation
Weiterlesen

Kommunikation erfolgreich gestalten: Die 10 wichtigsten Regeln für klare Worte

Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg! Egal ob im Job, in der Familie oder im Freundeskreis – eine gute Kommunikation ist der Grundstein für starke Beziehungen und erfolgreiche Projekte. Aber Vorsicht: Nicht jeder ist ein Kommunikationsprofi. Ohne die richtigen Regeln kann eine Unterhaltung schnell schief gehen und Missverständnisse sind vorprogrammiert. Doch keine Sorge, in diesem Artikel werden wir dir die Regeln der Kommunikation aufzeigen, damit Du immer auf der sicheren Seite bist!
Weiterlesen
Weiterlesen

Wie CopeCart zur erfolgreichsten Verkaufsplattform im DACH-Raum wurde

Als gefragteste Verkaufsplattform für Coaches, Berater, Agenturinhaber und Content Creator bietet CopeCart anderen Unternehmen digitale Lösungen für automatisierte Zahlungsprozesse und optimierte Vertriebsabläufe. Dank ihrer breit gefächerten und innovativen Produkte führt seit einigen Jahren kein Weg mehr an dem Wiederverkäufer vorbei. Hier erfahren Sie, wie CopeCart der kometenhafte Aufstieg gelang.
Weiterlesen
Weiterlesen

Phil Poosch: Warum immer mehr Consulting-Firmen auf SEO setzen

Phil Poosch ist der Gründer und Geschäftsführer der Poosch Consulting GmbH. Mit SEO hilft er seinen Kunden, mehr Besucher für ihre Webseiten und mehr Kundenanfragen zu erhalten. Außerdem schafft er es, Unternehmen frühzeitig in den Köpfen der Kunden zu platzieren und sie bereits von deren Angebot zu überzeugen, bevor der akute Bedarf da ist.
Weiterlesen
Ford Mustang Shelby GT500
Weiterlesen

Einzigartig auf der Straße: Der Ford Mustang Shelby GT500

Der Ford Mustang Shelby GT500 ist der Meister der Straße. Das liegt nicht nur an seiner Leistung, sondern auch an seiner Geschichte. In den 1960er-Jahren wurde der Shelby GT500 von Carroll Shelby entwickelt, dem bekannten Rennfahrer und Automobilentwickler. Er verhalf dem Mustang zu neuem internationalem Ruhm und machte ihn damit zum Kultwagen. Heute ist die Marke Shelby GT500 noch immer ein Symbol für die Power des Mustangs und für Qualität und Zuverlässigkeit.
Weiterlesen