
Sorge vor neuen Lieferengpässen
Deutsche Zulieferer sprechen laut manager magazin von „Alarmstufe Rot“. Grund ist die wachsende Unsicherheit über die Chipversorgung: China hat neue Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte Nexperia-Produkte erlassen, was Lieferketten erneut belasten könnte. Schon während der Chipkrise 2020–2023 hatte die Branche massive Produktionsausfälle erlitten.
Politische Eingriffe verschärfen die Lage
Den Haag begründet die staatliche Übernahme mit „Risiken für die wirtschaftliche Sicherheit Europas“. Ziel sei es, einen Abfluss sensibler Technologie nach China zu verhindern. Gleichzeitig darf Nexperia ein Jahr lang keine Unternehmensentscheidungen ohne Zustimmung der niederländischen Regierung treffen.
Abhängigkeit bei einfachen Chips rächt sich
Während Autobauer in den letzten Jahren vor allem ihre Versorgung mit Highend-Chips absicherten, galten die einfacheren Bauteile von Nexperia als selbstverständlich. Nun zeigt sich, wie kritisch diese sind: Sie stecken in Airbags, LED-Systemen und zahlreichen Steuergeräten. Ohne sie drohen neue Produktionsstopps.
Geopolitik trifft Industrie
Die Entscheidung fällt mitten in die eskalierenden Spannungen zwischen dem Westen und China. Die Niederlande spielen im Halbleitermarkt eine Schlüsselrolle – ihre Exportpolitik wird stark von den USA beeinflusst. Peking reagiert mit Gegenzügen, etwa Exportbeschränkungen für seltene Erden und Bauteile.
Für die Autoindustrie bedeutet das: Die Chipkrise könnte zurück sein – und diesmal kommt sie aus Europa.