
Starker Rückgang durch schwächere Preise und festen Rubel
Nach Schätzungen internationaler Analysten sinken die russischen Staatseinnahmen aus dem Energiegeschäft im November um bis zu ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich sind vor allem niedrigere Ölpreise und die Aufwertung des Rubels – zwei Faktoren, die die inländischen Steuerzahlungen der Konzerne deutlich schmälern. Für Moskau bedeutet das einen Einnahmerückgang auf rund 520 Milliarden Rubel, umgerechnet etwa 5,7 Milliarden Euro.
Ein schmerzhafter Trend für den Kreml
Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind die Staatsausgaben Russlands stark angestiegen, insbesondere für Militär und innere Sicherheit. Gleichzeitig machen Öl- und Gasverkäufe rund ein Viertel aller Haushaltseinnahmen aus. Der aktuelle Rückgang trifft den Kreml daher besonders hart und zwingt zu neuen Haushaltsanpassungen.
Jahresziele unter Druck – trotz Korrektur nach unten
Auch über das Gesamtjahr 2025 hinweg zeigt sich eine klare Schwäche: Die Einnahmen aus Öl und Gas dürften in den ersten elf Monaten um rund 22 Prozent sinken – auf etwa acht Billionen Rubel. Damit bewegt sich Russland zwar noch im Rahmen der zuletzt gesenkten offiziellen Prognose, liegt aber weit unter den ursprünglichen Haushaltszielen.
Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte der Staat aus dem Energiegeschäft noch mehr als 11 Billionen Rubel erzielt.
Steuerbasis erodiert – Ölpreis für Russland fällt deutlich
Der für die Berechnung der Energieabgaben entscheidende durchschnittliche Preis für russisches Öl liegt seit Jahresbeginn bei gut 57 Dollar pro Barrel – deutlich weniger als die rund 68 Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang schwächt die wichtigste fiskalische Quelle des Landes weiter.
Eine aktualisierte Einschätzung des russischen Finanzministeriums wird Anfang Dezember erwartet.
USA setzen gezielte Maßnahmen gegen Rosneft und Lukoil durch
Parallel zum Markttrend verschärfen die USA ihre Sanktionen gegen Russlands Energiesektor. Washington hat jüngst Rosneft und Lukoil – Unternehmen, die zusammen etwa die Hälfte der russischen Ölexporte abwickeln – mit neuen Strafmaßnahmen belegt. Die Sanktionen, die seit dem 21. November gelten, sollen die staatlichen Einnahmen aus dem Rohölexport weiter begrenzen.
Auch die EU erhöht die Schlagzahl
Die Europäische Union hat nahezu zeitgleich ihr 18. Sanktionspaket beschlossen, das ebenfalls auf Einnahmen aus Öl- und Gaslieferungen abzielt. Gemeinsam verstärken diese Maßnahmen den finanziellen Druck auf Moskau erheblich – und könnten die Einnahmesituation in den kommenden Monaten weiter verschlechtern.