
Fed-Bericht zeigt schwaches Wachstum und steigende Unsicherheit
Die US-Wirtschaft hat in den vergangenen Wochen kaum an Dynamik gewonnen. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten „Beige Book“ der Federal Reserve stagniert die Konjunktur in den meisten der zwölf Notenbankbezirke. Zwar bleibt der Arbeitsmarkt stabil, doch immer mehr Unternehmen reduzieren ihre Belegschaft – entweder durch Entlassungen oder natürliche Fluktuation.
Als Gründe nennen Firmen eine nachlassende Nachfrage, wirtschaftliche Unsicherheit und in einigen Fällen Investitionen in Künstliche Intelligenz, die Arbeitsplätze ersetzen.
Fachkräftemangel trotz Stellenabbau
Paradox: Während viele Unternehmen Personal abbauen, klagen andere Branchen über Fachkräftemangel – vor allem im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und in der Industrie. Die Fed führt das auf neue Hürden in der US-Einwanderungspolitik zurück, die die Verfügbarkeit von Arbeitskräften eingeschränkt habe.
Zudem melden mehrere Bezirke steigende Kosten durch neue Zölle. Ob diese Preissteigerungen an Verbraucher weitergegeben wurden, variiert stark von Region zu Region.
Fed vor schwierigem Zinsentscheid
Der Bericht erscheint in einer Phase, in der der US-Government Shutdown die Veröffentlichung vieler Konjunkturdaten blockiert – was die Bedeutung des Beige Book erhöht. Am 29. Oktober steht der nächste Zinsentscheid der Federal Reserve an.
Ökonomen erwarten eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, nachdem die Fed den Leitzins im September bereits auf 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt hatte.
Fed-Chef Jerome Powell betonte zuletzt, Inflation und Arbeitsmarkt hätten sich „nicht wesentlich verändert“, auch wenn das Wachstum etwas stärker als erwartet ausgefallen sei.
Ausblick bleibt verhalten
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für die USA ein Wachstum von 2,0 % in 2025 und 2,1 % in 2026 – nach 2,8 % im Jahr 2024. Damit dürfte die US-Wirtschaft zwar weiter wachsen, aber deutlich langsamer als im Vorjahr.