Rivian: Analysten sehen Potenzial trotz anhaltender Profitabilitätsprobleme

Die Aktien von Rivian haben in diesem Jahr eine Achterbahnfahrt hinter sich. Nachdem der Kurs zu Beginn des Jahres starke Verluste verzeichnete, konnte sich das Papier nach einem Joint Venture und Kapitalinvestitionen von Volkswagen erholen. Dennoch ist der Kurs in den letzten drei Monaten um 24,22 Prozent gefallen. Laut Emmanuel Rosner von Wolfe Research befinde sich der Aktienkurs nun in einem angemessenen Bereich, was auf kurzfristige fundamentale Faktoren zurückzuführen sei. Gleichzeitig warnt der Analyst jedoch vor Umsetzungsrisiken und weiteren Herausforderungen.

Rosner betont, dass Rivian trotz der aktuellen Schwierigkeiten langfristig über Potenzial verfügt. Dies liege vor allem an der starken Positionierung als Premium-Marke, die bei Verbrauchern auf positive Resonanz stoße, dem wachsenden Endkundengeschäft sowie der technologischen Expertise, insbesondere in den Bereichen Software und Hardware.

Gleichzeitig sieht Rosner die Bewertung der Aktie als problematisch an. Selbst in optimistischen Szenarien, in denen Rivian bis 2028 jährlich rund 200.000 Fahrzeuge ausliefere, erwartet er einen Gewinn pro Aktie von lediglich 0,30 bis 0,35 US-Dollar. Angesichts des aktuellen Verlusts von 2,79 Milliarden US-Dollar im letzten Geschäftsjahr scheint der Weg zu einer stabilen Rentabilität noch weit.

Rosner geht davon aus, dass Rivian bis Ende 2027 ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erzielen könnte, wenn wesentliche Verbesserungen erzielt werden. Dazu gehören eine Steigerung der Produktionskapazitäten, höhere durchschnittliche Verkaufspreise und regulatorische Kredite. Die Erreichung eines positiven freien Cashflows werde jedoch noch länger dauern. In diesem Zusammenhang zieht Rosner Vergleiche zu Tesla, das erst nach vielen Jahren des Aufbaus und der Effizienzsteigerung eine nachhaltige Generierung von Barmitteln erreicht habe.

Trotz der Unsicherheiten stuft Rosner die Rivian-Aktie als neutral ein und gibt derzeit kein konkretes Kursziel an. Am Donnerstag schlossen die Papiere mit einem Anstieg von 1,27 Prozent bei 11,17 US-Dollar.

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